Mittwoch, 30. Juni 2010

Wie ich plötzlich erwachte sah ich einen weißen Flügel genau über mir. Er glich einem riesengroßen Libellenflügel, nur war er vollkommen weiß.
Im selben Moment wurde mir bewußt, daß ich ihn schon in den vergangenen Nächten wahrgenommen, es aber stets wieder vergessen hatte.
Fast, als ob er meinen Schlaf behütete.
Vielleicht ist dies ein Flügel der Blumenfee.
Oder ein Flügel der kleinen Elfe.
Samstag, 3. Juli 2010

Eine rote Rose blüht aus dem Wipfel des Weidenbaums, der goldgelb leuchtet. - Es wird wahr.

Zwei Priesterkönige, einer ohne Hände

Schöne Gesichter

Zwei Frauen mit Kindern. Die haben ihm am besten gefallen.

Der Vogel: Horus.
Das Neue Museum in Berlin. Wir haben Nofretete und Echnaton besucht. Haben indisch gegessen. Ich habe mir ein Kinderbuch in einer kleinen Buchhandlung mit der Hausnummer 11 gekauft: Der Wind in den Weiden.

Die fünfblättrige Blume. Eine Rose. Blüht.
Sonntag, 4. Juli 2010
Er stößt beim Gehen mit seinem rechten Fuß an ein goldenes Glöcklein, das auf dem Kopfsteinpflaster liegt, an eine goldene Schelle. Er bückt sich nach dem Glöcklein. Aber es war ein Steinchen.
„Unbeschwertes Gefäß“


Zwischen den vier Eiben
Im Kloster Drübeck im Harz.

Dornenknoten. Und: Licht über dem Dornenbusch.

Wir haben im Zimmer mit den Rosen und den Bienen geschlafen, mit Blick auf die vier Gärten der Stiftsdamen.
Dienstag, 6. Juli 2010
Ich schlug auf:
Die Schritte des Ersehnten,
wie fern sie sind
auf den gefallenen Blättern.
Buson
(aus: Was ist der Weg - er liegt vor deinen Augen von Wolfgang Seitz)
Donnerstag, 8. Juli 2010
Heute morgen war auf einmal ein Rabe da. Er saß zutraulich im Hof auf der Plane des Anhängers eines darüber verwunderten Kunden im Hof. Der Rabe war zahm und als ich mit ihm redete kam er näher und näher, er lief mir sogar nach. Er merkte sofort, wenn ich mich mit meiner Aufmerksamkeit ihm zuwandte. Einmal flog er auch auf meinen Kopf. Ich zeigte ihm, wo das Wasser war, und er trank. Er war offensichtlich noch jung und sein Gefieder schimmerte blau. Dann war er verschwunden und ich ging meiner Arbeit nach. Einige Zeit später, als ich neugierig wieder draußen stand, um nach ihm zu sehen, kam er tatsächlich aus östlicher Richtung angeflogen. Das Geräusch der Flügel in der Luft! Sein scharfer Blick, silberblau leuchteten seine Augen im gleißenden Sonnenlicht für einen Moment auf, während er auf mich zuhielt! Was für ein wundervoller Vogel! Schon am Morgen hatte ich das Krächzen von Krähen in unmittelbarer Nachbarschaft gehört und mich darüber gewundert.
Samstag, 10. Juli 2010
Ich habe von einem Vöglein geträumt, das in einer hohen, zylindrischen Vase aus Glas wie in einer gläsernen Glocke gefangen war.
In der Stille der Nacht.

Das Bild bedeutet: Ein Flugobjekt, ein kugelförmiges Raumschiff, von rechts kommend am blauen Himmel. Perlmuttartig grün schillernd war es. Wunderschön. Blau. Violett.

Morgenhimmel mit kleiner Schwalbe, um sechs Uhr früh
Sommernacht. Glühwürmchen blinken. Kräuter öffnen sich duftend. Eine Hand.
Sonntag, 11. Juli 2010

Der zahme Rabe
Dienstag, 13. Juli 2010
Sonnenbeschienene Weinberge unter blauem Himmel, unzählige Reihen von Weinreben im satten Sommergrün, mitten darin eingebettet: ein kleines, sehr altes Kirchlein.
Die Frage vor dem Einschlafen war: Was mag ich wirklich? Wo ist mein Weg?
Donnerstag, 22. Juli 2010


Unfreiwilliger Stopp an der Straße
Sonntag, 25. Juli 2010
Meine Schwester hat mir, als ich von dem Raben erzählte, spontan ein Buch in die Hand gedrückt, das sie zufällig gerade gelesen hatte. Es heißt: Rabenschwarze Intelligenz - Was wir von Krähen lernen können.
Donnerstag, 29. Juli 2010

Sternenregen in das grüne Haus hinein
Es sind Sterne, die leiten.
Einmal träumte ich:
Das Wissen um jene, die Nichts sind.
Ein offenes Buch, aufgeschlagen. Seine leeren Seiten leuchteten von Licht.
Heut morgen sind sind zwei junge Schwalben aus dem Nest gefallen. Sie schlugen wild mit den Flügeln. Als ich näher kam sah ich, daß einige der Schwanzfedern der einen kleinen Schwalbe mit einigen Schwanzfedern der anderen kleinen Schwalbe zusammengeklebt waren und sie deshalb nicht fliegen konnten. Fast wie bei siamesischen Zwillingen. Vorsichtig löste ich sie voneinander. Da flog eine davon! Erst nur wenige Meter über den Boden, dann aber höher und höher. Ihre Flügel schlugen und schlugen. Die zweite hielt ich noch in meiner Hand. Sie hatte keine Angst. Auf ihren schmalen Rücken, inmitten ihres schwarzen Fracks, schimmerte und schillerte es saphirblau. Ich konnte den Blick nicht von dem Schillern abwenden, das einen entzückenden Kontrast bot und so unverhofft war. Dann flog auch sie davon, mit aller Kraft stieg sie auf in die Luft und ihre Brüder und Schwestern hoch oben am Himmel begrüßten sie mit freudigen Rufen.
Erster Flug.
Sonntag, 1. August 2010
“Im Dienste der Blumen”, sagte er, “nun stehe ich im Dienste der Blumen.”

Im Traum trank ich mein Glas mit dem Rest klaren Wasser darin aus. Danach stellte ich das Glas auf einen weißen Heizkörper an einer weiß gekalkten Wand unter einem rosafarbenen Marienbild, das dort hing. Da lagen auch viele getrocknete rote Rosenblütenblätter.
Es war aber eine Wand, die auf eine Weise keine wirkliche war. Denn dahinter befand sich die große Baustelle der neuen, noch im Bau befindlichen Brücke über den Kanal zur Königsstraße.
Ein Mann kam, stellte eine brennende Kerze auf die Heizung, und ging dann wieder.
Zuerst war da auch ein schöner, kuscheliger und sehr großer Hund mit hellem Fell, zu dem ich ging. Er stand links und sah freundlich aus. Dieser Hund verwandelte sich aber auf einmal in einen riesigen Bluthund mit unverhältnismäßig großem Kopf und ebenfalls hellem Fell, der zu meinem Schrecken frei herumging. Er lief schnurstracks auf einen Kinderwagen zu, der nun von rechts ins Bild kam. Doch er tat dem Kind nichts.
Montag, 2. August 2010
