Mittwoch, 18. Januar 2012
Rosenkranz
Ich hatte einen bedrückenden Traum. Meine kleine graugetigerte Katze trug etwas wie ein Junges an einen anderen Ort, sie legte es schließlich auf einen gepflasterten Bereich, zwischen Rasenstücken, in einem schönen Hof ab. Es war eine Raupe! Die Raupe war schwarzbraun längs gestreift. Die Raupe war aber vollständig von roten Ameisen befallen! Man sah sie schon gar nicht mehr, es war ein einziges, widerliches, wimmelndes Knäuel. Und dazwischen, zwischen den wimmelnden Ameisen, erkannte ich zudem den schrecklichen blauschwarz gepanzerten Rücken eines Skorpions! Von dem Spektakel angelockt tauchte noch ein großer, länglicher, schwarzer Käfer aus den Rizzen der Steine auf, den ich schon kannte, und dann noch ein zweiter von weiter her mit einer beängstigenden feuerroten Zeichnung auf dem Rücken.
Ich erwachte. Mir wurde die Bedeutung des Traumes bewußt. Die Situation schien aussichtslos. Zu spät. Alles ist zu spät. Verloren. Bitte, bitte...
Nach einer Weile schlief ich wieder ein. Da kam wieder dasselbe Bild. Aber ein großer, eiserner Schürhacken fuhr in das Knäuel und befreite wie durch ein Wunder die Raupe von den Insekten. Auf einmal wuchs auch eine schöne Blume im grünen Gras neben dem Pflaster, worauf die Raupe nun gesetzt wurde.
Es war eine Malve. Ihre einzige trichterförmige Blüte war weiß, und innen war sie rosafarben.