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Sonntag, 16. Januar 2011

Heute war ein wunderbarer Morgen. Die Sonne schien und die Natur lag in einem leichten Dunst. Sogar ein Vogel hat gesungen. Der erste, in diesem Jahr.
Das Fenster stand offen.

 

 

 

Sapiros Geburtstag

 

 

 

Als könnte ich den Baum greifen, so nah scheint er mir heut, vor dem Himmelsblau, mit lachendem und atmendem Herzen.
Die Schneckenhäuschen im Bächlein.
Das Silbermoos der Schlehenhecken.

Insekten fliegen. Goldfiedrige Girlitze tummeln sich plötzlich in den schützenden Zweigen und rascheln im trockenen Laub.
Die ersten Schneeglöckchen. Zwei Blüten einer Christrose.

Und am vergangenen Samstag lag noch Schnee.
Denke ich an die vergangenen Wochen, fällt mir zuerst der Schnee ein. Sein leises Rieseln. Der dunkle Nachthimmel - darunter polarweißes Leuchten.
Denke ich an das viele Schneeschieben. Der Hof war zu einem Atrium geworden, mit hohen, weiß gefrorenen Wänden. Niemand konnte mehr hineinsehen, es sei denn, er hat es gewagt ihn durch die frei gelassene Einfahrt zu betreten.
Ich kann mich nicht erinnern, daß wir jemals so viel Schnee gehabt haben.
Fallen mir die stillen Feiertage ein. Als wäre in dieser Zeit alle Geräusche irgendwie gedämmt gewesen. Als wäre alles Laute draußengeblieben.

Das Wasser gurgelt leise und kräuselt sich und neckt dabei die Ohren. Sonnenlicht bricht sich glitzernd in den Wellen. Erste grüne Triebe, ein Meer von winzigkleinen, fleischigen Blättern leuchtet den Abhang hinab.
Heerscharen von Mäusen haben unter der schützenden Schneedecke ein Labyrinth an Wegen in das lange, flach liegende Gras des letzten Jahres gegraben, mit lustigen Windungen und Schnörkseln, das jetzt offen daliegt und ein jedermann sehen kann. Eine Stadt unter dem Eis, vor einer Woche noch verborgen.

 

 

Ich schenke dir eine Perlmuttmuschel voller Silberstreif

 

 

 

JETZT: Die Zeit ist das Ufer des Meeres der Ewigkeit.