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Freitag, 23. Januar 2009

Traum

Mit einer Frau stand ich an einem steilen Abhang. Tief unter uns war das hellblaue Meer oder ein See. Aber da waren auch scharfe schwarze Klippen ganz nahe unter der Oberfläche. Die Frau zu meiner linken will springen. Aber ich sage, daß sie es wegen der Klippen lieber nicht tun soll. Und daß es hier vielleicht auch gefährliche Fische gibt. Jetzt fliegen wir nahe der Wasseroberfläche über dieses Meer hinweg. Wir sind nach links abgebogen. Ich bemerke auf einmal, daß das ganze Wasser unter uns in die entgegengesetzte Richtung strömt. Wir haben wohl eine Art Wasserscheide überflogen. Neben dem Wasser linkerhand eine Art geteerter Weg.
Der Traum fühlte sich nach dem Aufwachen auf eine Art unerträglich an.

 

 

 

Ein Schwarm kleiner Vögel stob plötzlich über die Straße hinweg. Drehte im Wind. Es war ein frischer Wind, der nach Schnee und Eis roch. Groß und gelb stieg der Sonnenball hinter einem wogenden Wolkenband herauf, deren Wellenspitzen mich an ein Sturmmeer erinnerten. Um die Mittagszeit verdunkelte sich der Himmel auf einmal und ein heftiger Schneesturm brach los. Innerhalb von wenigen Minuten war alles weiß.
Wir schoben Schnee, den großen Hof frei. Zuerst mein Vater allein, in der Mittagspause. Ich sah ihn von oben aus dem Fenster, bekam ein schlechtes Gewissen und kam dann auch herunter.
Auf der Fahrt von einem Kunden sah ich ein totes Reh mitten auf einem Acker liegen. Wahrscheinlich ist es von einem Auto angefahren worden.
Am Spätnachmittag bin ich zu Linde gefahren. Wir hatten schon vor einer Woche telefoniert gehabt. Ich duschte mich schnell, wusch mir die Haare, zog mich frisch an. “Ich brauch ein Auto!”, rief ich.
Sie führte mich herein und zeigte mir ihr neuestes Bild, das sie aus dem Büchlein abgemalt hatte, was ich ihr einmal geschenkt hab. Einen bunten Sommerblumenstrauß mit einer chinesischen Figur daneben. Es wird eine Geburtstagskarte.
In der Küche aß ich von dem Kuchen, den sie extra für mich gebacken hat. Wir tranken Tee. Ihre Wangen glühten, während sie aus ihrem Leben erzählte, und meine auch.
Wir saßen im Wohnzimmer auf dem Sofa und betrachteten Fotos. Ich sah das Bild einer Grotte mit heißen Quellen darin, mit steinernen Becken, in der Mitte der Höhle oben an der Decke hing ein großes Auge. Das Auge Gottes. Sie bot mir spontan an, daß ich das nächste Mal gerne dorthin mitkommen könne, sie hätten öfter Freunde dabei, zehn Tage Badeurlaub im Süden, auf einer kleinen Insel im Mittelmeer. Ich rief fast erschrocken: “Nein!” Und hinterher tat mir meine Reaktion leid, denn ich weiß nicht, warum sie so ungestüm ausgefallen ist. Hoffentlich habe ich sie dadurch nicht verletzt. Ein gemeinsamer Urlaub wäre bestimmt schön. Aber vielleicht hat sie es gar nicht so aufgefaßt.
Sie schenkte mir einen Katze aus Ton, die sie selbst getöpfert hatte. Die Katze ist blau mit einem breiten weißen Kragen und einem schwarzen Band. Die rechte Hälfte ihres Gesichtes ganz golden, die linke Hälfte weiß, blau und gold.
Die Katze lächelt leicht.
”Immer, wenn ich die Katze ansehe, werde ich an dich denken”, sagte ich.
“Ja, das wirst du”, antwortete sie sanft.
Eigentlich hatte sie vor noch mit mir zum Abendessen zu gehen, ins Schwalbennest vielleicht, aber ich saß dann auf einmal wie auf Kohlen und wollte nach Hause. Ich habe oft den Drang nach Hause zu wollen. Ich weiß nicht, ich möchte dann alleine sein. Aber es wäre gar kein Problem gewesen, mitzugehen. Sie dachte, daß mein Freund Zuhause warten würde. Ich stotterte beim Abschied, daß er erst später heimkäme.
“Laß dich einmal drücken”, sagte sie und wir umarmten uns.
Dann faltete sie ihre Hände für einen Augenblick vor ihrem Körper wie zum indischen Gruß.