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Dienstag, 1. Juli 2008

 

 

 

Beim Gießen der Blumen am Morgen fand ich einen Marienkäfer mit sieben schwarzen Punkten auf seinem roten Rücken vor der Haustüre sitzen. Und am Abend hörten wir die erste Grille zirpen.

 

 

 

Mittwoch, 2. Juli 2008

 

 

 

Ich träumte auch, daß ich den großen Oleander vor der Werkstatt mit dem Gartenschlauch gieße. Im Traum steht der Oleanderstock auf einem Holzstuhl. Das Wasser sprudelt in einem hohen Bogen aus dem Schlauch in den Topf mit dem Oleander. Etwas weiter links steht eine große Blumenschale aus Kunststoff ebenfalls auf einem Stuhl oder einem Hocker. Sie ist geringelt. Da spritze ich dann auch Wasser mit dem Schlauch hinein. Auf einmal kippt die Schale von dem Hocker und ich sehe, daß zwei große rotgelbe Äpfel in etwas klarem Wasser in der Schale sind.

 

 

 

Ein Gewitter am Abend. Im Osten regnete es und im Westen schien die Sonne. Dann, nach einer Weile, ein Regenbogen im Osten. Ein riesiges Tor.
Das östliche Tor.

 

 

 

Später eine heftige Auseinandersetzung, die mir nachgeht.

 

 

 

Donnerstag, 3. Juli 2008

 

 

 

Neumondtag.

 

 

 

Freitag, 4. Juli 2008

 

 

 

Ich träumte von einem Teelöffel voller kleiner Körner im Weidenkorb. Und von einem neuen Link auf meiner Hauptseite. Zum Anklicken. Der Link hieß: Eitel.
Zugegebener Weise stimmte mich das nachdenklich. Bin ich das?, fragte ich mich fast unwillig.
Wahrscheinlich schon.
Dann ein eindrückliches Traumbild von zwei riesigen Händen, welche ein keines rotes Haus in einer sanftgrünen Landschaft beschirmten. Die beiden Hände formten wie ein Dach über dem kleinen roten Haus. Sie behüten, sie beschützen es.
Eine gleißende weißgelbe Sonne im Grün. Und ein markantes Männergesicht unter vielen rosaorangefarbenen Schichten.

 

 

 

 

 

 

Ich war bereits um sieben Uhr in der Frühe beim Zahnarzt. Der Termin für die Wurzelbehandlung wurde extra für mich eingeschoben, da ich schon seit einigen Wochen undefinierbare Schmerzen hab und auf Grund der Röntgenaufnahme festgestellt wurde, daß sich ein Bereich im Knochen unter der Wurzel eines bereits abgestorbenen Zahnes auf einmal entzündet hatte. Nach der Behandlung konnte ich aber nicht wie erwartet wieder nach Hause um zu arbeiten, sondern bekam auf Grund der abschließenden Röntgenaufnahme eine sofortige Überweisung zu einem Kieferchirurgen in der Stadt ausgefertigt, der die entzündete Stelle im Kieferknochen, die nun ein Hohlraum geworden war, umgehend herausbohren und mit etwas füllen sollte.
Davor erledigte ich noch schnell etwas Geschäftliches, meine Gedanken an die kleine Operation verdrängend. Auf einmal stand der alte Freund neben mir, den ich schon neulich getroffen hatte, und wir sprachen ein paar Worte. Zwar nicht das, was ich vorhatte ihm zu sagen, denn wir waren nicht alleine, aber trotzdem war die Atmosphäre eine angenehme. -
Da saß ich dann wieder, besser gesagt lag ich auf dem Behandlungsstuhl in einem sehr weißen Zimmer.
Der Kieferchirurg war ein ganz junger Arzt, der die Prozedur innerhalb kürzester Zeit gekonnt durchgeführt hat.

 

 

 

Samstag, 5. Juli 2008

 

 

 

Lila

 

Etwas, in das ich hinein fiel. In das Zentrum und tiefer und tiefer.

 

 

 

Sonntag, 6. Juli 2008

 

 

 

Etwas mit einem Licht. Daß es nicht ausgeht. Da ist dann eine Art geschlossener Lampe, welche ich nehme.

 

 

 

Ein schlimmer Wachtraum. Ich lag in meinem Bett. Da kommt eine Frau durch die Fenstertüre herein, besser gesagt waren hinter ihr noch andere Frauen, wie eine Prozession. Sie drängten in mein Schlafzimmer. Die erste Frau trug ein weißes altmodisches Rüschenkleid. Sie bringt mir einen Strauß weißer Rosen. Ich liege immer noch da, in meinem Bett, schlafend, wie gelähmt. Sie beugt sich mit dem Rosenstrauß zu mir herab, um ihn mir zu schenken. Doch ich weiß, daß das ein Trick ist, daß sie auch ein Messer hat. Und da zückt sie schon ein großes Küchenmesser, ein geriffeltes Brotmesser mit zwei Zacken an der Spitze, holt weit aus, sie hält es in ihrer linken Hand, um dann genau in eine Stelle in der Mitte genau über meinem Kopf zu stechen. Ich wurde wach und die Frau war immer noch da, es dauerte lange, bis das Bild vor meinen jetzt geöffneten Augen verschwand.

 

 

 

Der goldene Skarabäus, der an der Decke trippelt, hat ein orangenes Preisschild auf seinem Rücken kleben. Er kostet fünf dreißig.

 

 

 

Seerose

 

 

 

Ich rollte den Blätterteig aus und er nahm die Form eines Vogels an.

 

 

 

Montag, 7. Juli 2008

 

 

 

Beim Aufwachen träumte ich, daß ich eine rosafarbene Blüte vor blauem Hintergrund mit Pastellkreide male.

 

 

 

Auf Grund der Vermittlung eines Freundes war es möglich geworden, daß Dr. Jobin aus Indien, der sich momentan in Deutschland im Rahmen einer Vortragsreise aufhält, heute einen Vortrag über Ayurveda bei uns im Frauenclub gehalten hat. Ayurveda ist ein Jahrtausende altes Wissen aus Indien um die Gesundheit von Körper, Geist und Seele des Menschen. Das war unglaublich interessant. Und es wurden viele Fragen gestellt. Besonders schön, überraschend und vor allem ergreifend fand ich, als er uns die Bedeutung von Ayurveda auf Sanskrit vortrug - er sang sie nämlich. Es war wie ein Mantra. Oder vielleicht war es wirklich ein Mantra. Ayurveda ist das “Wissen vom Leben” oder noch besser “die Wissenschaft vom Leben”. Ayur bedeutet Leben und Veda Wissen, Wissenschaft oder auch Weisheit.
Hinterher bat ich ihn mir die Worte, welche er gesungen hat, auf ein Stück Papier zu schreiben, was er dann freundlicherweise tat. Die Schutzgottheit der Ayurveda-Heilkunst ist
Dhanwanthari.
Einmal sah man auf dem Präsentations-Video einen kurzen Ausschnitt der seinen Vater am Tisch sitzend zeigte, wie er gerade vorsichtig Palmblätter in der Hand hält auf welchen die alten Rezepte in Sanskrit geschrieben stehen und diese betrachtet.
Die Familie betreibt Ayurveda in dritter Generation in Kerala, das liegt in Südindien.

 

 

Ich denke oft über die Gespräche nach, die wir in der Türkei führten. Über ihren Traum, den sie uns erzählt hat.
Einmal am Abend, ich hatte mich schon in mein Zimmer zurückgezogen gehabt, lag etwas auf der Stufe der Treppe vor ihr, welche von der Terrasse hoch zu dem Trakt mit den Zimmern führte. Sie nahm es in die Hand und hob es auf, um es fortzuwerfen, damit niemand der hinter ihr Gehenden darüber stolpern würde. Sie dachte, es sei ein Stock. Doch der Stock bewegte sich zum Schrecken aller, als sie ihn in der Hand hielt! Es war eine große Schlange.

 

 

 

Mittwoch, 9. Juli 2008

 

 

 

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Eisvogel

“Komm einmal, schnell”, hat mein Vater zu mir gesagt. Ich saß gerade am Schreibtisch im Büro und war mit Konten beschäftigt. Folgte ihm. Folgte ihm über dem Hof zum Ausstellungsraum. Und da sah ich, was er meinte, warum ich schnell kommen sollte, es war nicht wegen eines Autos, sondern da saß ein kleiner Eisvogel auf dem Gehsteig, der offensichtlich im Pfeilflug stockvoll gegen das Fenster geprallt war. Er bewegte seinen Kopf seltsam ruckartig und war sichtlich benommen. Das war so ein schlimmer Anblick. Schnell ging ich hin, nahm ihn in meine Hände und hob ihn auf. Ich habe ihm dann einen dunklen, katzensicheren Platz auf der Dachterrasse eingerichtet. Es sieht nicht gut aus. Das größte Problem neben der Verletzung - er kann auch nicht mehr fliegen - ist das Füttern.

 

 

 

Freitag, 11. Juli 2008

 

 

 

Es fällt mir momentan sehr schwer hier etwas zu schreiben. -
Der kleine Eisvogel lag gestern früh tot im Käfig, in welchen ich ihn Übernacht getan habe. Gestern, da war ich auch noch mit ihm bei der Tierärztin gewesen, damit sie ihn sich einmal ansieht. Habe kleine Fischlein im Zoogeschäft gekauft, keine lebenden zwar, sondern tiefgefrorene. Allerdings mochte er sie nicht, so wie das gehackte Eigelb, das mir der Vogelschutzbund empfahl ihm zu versuchen zu füttern. Vielmehr setzte er sich erschöpft zum Schlafen hin, vergrub dafür seinen Kopf mit dem langen Schnabel in sein Gefieder am Rücken. So schlief er dann den ganzen Abend und immer wieder sah ich nach ihm.
Was war sonst? Früh war ich beim Kieferorthopäden und die Fäden sind gezogen worden. Ich habe gearbeitet.
Abends dann, als ich in den Hof ging um zu gießen, saß oder besser lag strengsderlängs eine junge Schwalbe mitten darin. Sie schlug mit den Flügeln um zu fliegen, aber es gelang ihr nicht. Ab und zu flogen andere Schwalben tief über sie hinweg und schrieen, vielleicht waren es die Elternvögel. Später habe ich die kleine Schwalbe auf die Dachterrasse getan. Ich habe gehofft, daß die Elternvögel sie dort oben sehen und füttern. Sie ist sehr zutraulich. Allerdings frißt sie auch nicht. (Ich habe es mit einem gehacktem Grashüpfer versucht, der am Morgen ertrunken in der Gießkanne schwamm. Dann mit einem toten Marienkäfer. Während ich so in der Hocke an der Hauswand mit dem Blumenkübeln saß, sah ich eine recht große langbeinige Spinne einen orangeroten Nachtfalter wegschleppen. Sie hatte ihn wohl gerade erbeutet und der Falter war schon betäubt, da er sich kaum mehr regte. Das sah sehr skurril aus, dieser Nachtfalter mit der ungewöhnlichen Farbe in den Fängen der Spinne. Vorsichtig stupste ich sie mit dem Finger an, wie sie wohl reagieren würde. Erst reagierte sie überhaupt nicht, doch dann irgendwann ließ sie von ihrer Beute ab und entfernte sich ein paar Zentimeter.) Mir gelingt es lediglich der kleinen Schwalbe ab und zu etwas Flüssigkeit zu verabreichen, die sie dann schluckt. Immer wieder startet sie Flugversuche. Besonders, wenn sie ihre Brüder und Schwestern sieht und hört, die hoch über ihr hinwegfliegen. Dann bewegt sie ihren Kopf und wird unruhig, möchte sie auch gerne hoch in den Himmel aufsteigen. Ihre kleinen dunklen Augen blicken wach und flink. Ihre beiden Füße sind hellrosa und mit einem zarten weißen Flaum bewachsen. Ihr Gefieder am Rücken ist noch nicht ganz schwarz, eher anthrazitfarben und hat einen bläulichen Schimmer. Manchmal streckt und reckt sie sich, dehnt erst den einen Flügel und dann den anderen. Plustert sich auf. Oft sitzt sie auf meiner Hand und schläft erschöpft.

 

 

 

Samstag, 12. Juli 2008

 

 

 

Die kleine Schwalbe frißt! Ich hatte den Gedanken es mit Kellerasseln zu versuchen und habe mich überwunden ihr ein zappelndes, besonders großes Exemplar, von denen es auf der Dachterrasse unter den Blumentöpfen eine große Anzahl gibt, mit Hilfe einer Pinzette vor den Schnabel zu halten, - und schwubb, war der fette Brocken in ihrem Schlund auf nimmerwiedersehen verschwunden, während sie mich ungerührt mit ihren kleinen schwarzen Äuglein anstarrte. Sie bevorzugt also lebendige Kost. Ich konnte es gar nicht glauben, daß sie mir nun aus der Hand frißt. Das ist jetzt meine Lieblingsbeschäftigung, auf allen Vieren auf den Boden zu kriechen und in sämtlichen feuchten Ecken Asseln zu fangen, die sich oft totstellen oder schnell wegkriechen oder auch einrollen, sehen sie mich, welche ich dann der kleinen Schwalbe serviere.

 

 

 

Sonntag, 13. Juli 2008

 

 

 

Manchmal, wenn ich im Kies nach Asseln suche, sitzt die kleine Schwalbe dabei aufgeplustert aber geduldig auf meiner linken Hand und verschlingt gleich die erbeuteten Tiere, welche ich ihr hinhalte. Wenn ich richtig gezählt habe, hat eine Assel zwei Mal sieben Beinchen und zwei lange biegsame Fühler. Eine Art ist schwarz und rollt sich bei Gefahr zu einem kleinen Ball zusammen. Diese schleudert die kleine Schwalbe stets weit fort. Die Dachterrasse wimmelt nur so von roten kriegerischen Ameisen. Das ist mir bisher noch nie aufgefallen. Überall sind kleine Trupps und Einheiten von ihnen unterwegs oder lagern unter Steinen. Ich beobachtete, wie viele von ihnen eine großen langbeinigen schwarzen Käfer offensichtlich mit ihrem Gift gelähmt haben und diesen dann wegschleppten. Ab und zu sitzen auch große Spinnen zusammengekauert in den schmalen Höhlen zwischen den kleinen weißen Kiesel. Dann gibt es kleine Schnecken mit kreisrundem Perlmuttgehäuse, die sind wunderschön und schillern weiß, und winzig kleine Schnecken im braunen Gehäuse, das zipfelmützenartig gedreht ist.

Kellerasseln gehören zu den Krebstieren, sagte mir gestern Abend jemand auf einer Geburtstagsfeier, während wir unter einem Nußbaum saßen und lautlos Fledermäuse über uns flatterten. Federleichte Schatten. Ein kleines Mädchen schenkte mir einen Grashalm. Sie hielt drei in ihrer Hand. Sie wollte gerne wissen, wie ich heiße, getraute sich dann aber nicht mich nach meinem Namen zu fragen. Gemeinsam betrachteten wir die vielen Mückenschwärme, welche im goldenen Licht der Abendsonne auf der anderen Seite des Holzlattenzaunes über dem hohen Gras tanzten. Am Rangen wogendes Lila. Die Sonne verschwand langsam hinter der dunkeln Kuppel eines Wäldchens und erstrahlte dabei noch einmal in ihrer ganzen Pracht. Das kleine Mädchen hielt es nicht lange an einem Platz, sie rannte, so schnell es ihre kurzen Beine trugen, froh den Hügel hinauf, um nach einer kurzen Weile wieder glücklich über das Gras zurückzulaufen, ihr kleines schneeweißes Gesicht umrahmt von hellem Blond leuchtete dabei wie von innen her fast noch heller und reiner als die Sonne.

 

 

 

Nun ist etwas Lustiges geschehen. Nachdem die kleine Schwalbe auf meiner Hand sitzend stets dabei war und zugesehen hat, wie ich im Kies nach Asseln suchte, tut sie es mir nach. Allerdings scharrt sie nicht nach den Asseln, sondern frißt emsig all die vielen roten Ameisen und auch andere kleine Insekten weg, welche darauf herumkrabbeln. Das ist wirklich ein Bild für Götter. Hoffentlich verträgt sie sie.

Jetzt fliegt sie! Ein Drang scheint sie bemächtigt zu haben, in den Himmel aufzusteigen. Sie will fliegen. Will mit den anderen Schwalben fliegen. Das erste Mal hörte ich nun auch ihre Stimme, ihren Ruf, als sie oben am Himmel die anderen Schwalben sah, die ebenfalls riefen. Sie antwortete ihnen. Er ist wunderschön und voller Sehnsucht nach Leben.
Sie flog ein paar Meter. Diesmal purzelte sie nicht am Boden entlang sondern flog viel höher als sonst - und prallte gegen die Hauswand. Dann versuchte sie es wieder, flog ein Stück, noch einmal höher und weiter, und prallte gegen eine Stange des Balkongeländers. Schnell lief ich hin und barg sie in meine Hände. Dann flog sie noch einmal. Flog in einem hohen Bogen von der Dachterrasse weg, weit, weit, fiel aber schnell ab, während ich hilflos dastand und ihr nachschaute, und prallte gegen die Glastüre der Kreissparkasse auf der anderen Seite der Straße. Eilte die Treppen runter. Drei Kinder waren schon bei ihr und hatten sich über sie gebeugt. Es waren die selben drei Kinder, welche ich wenige Minuten vorher streng vom Dach herab ermahnt hab, weil der Bube Blumen von einem unserer drei Beete gepflückt hatte. Ich sagte schnell, daß ich die kleine Schwalbe pflege, nahm sie in meine Hände und hob sie vorsichtig hoch. Die drei Kinder blickten mich mit großen Augen ernst und erschrocken an. Sie hatten Mitleid mit der kleinen Schwalbe.

Die Tierärztin hat am letzten Mittwoch auch von einer kleinen Schwalbe erzählt, welche aus dem Nest gefallen war und die sie ebenfalls bei sich aufgenommen hat. Leider konnten sie sie aber nicht retten. Sie erzählte, daß sie ihr Grashüpfer zum Fressen gegeben haben.

Ich glaube, ich habe gestern auch von einer Art riesigen Assel geträumt. Einer aufrecht stehenden Assel. Ich erschrak sehr bei dem Anblick. Vielleicht war es der Geist der Asseln. So wie sich der Indianer vor der Jagt mit dem Geist des Bären zu verbinden sucht. - Aber vielleicht ist da ja alles nur meine Fantasie.
Auf jeden Fall merken sie es, daß ich ihnen nachspüre um sie an die kleine Schwalbe zu verfüttern. Sie machen sich rar.

 

 

 

Ein Hinweis: Die Film-Dokumentation “Im Schatten des Bösen wird morgen, also am Dienstag, den 15. Juli, um 22:50 Uhr bei der ARD wiederholt.

 

 

 

Montag, 14. Juli 2008

 

 

 

Ich träumte, daß eine zarte Pflanze aus der dunklen Erde im Blumentrog gesprießt ist. Sie hat zwei hauchdünne Halme wie junges Gras. Aber unter der Erde hat sie eine riesige Zwiebelknolle, die da verborgen ist, es ist eine wirklich riesige Knolle im Verhältnis zu den dünnen Hälmchen, die getrieben sind. Dann krabbelten rote Ameisen auf meinem linken Ärmel. Ich trug ein dünnes, weißes, leicht durchscheinendes Baumwollgewandt mit einem etwas kürzen Ärmel - er reichte bis zu den Ellbogen - über einem längeren bis zum Handgelenk. Die Ameisen krabbelten genau in der Beuge. ... Ich bin in einer kleinen Felsenhöhle. Drei Strohpuppen oder Heupuppen stehen vor dem Eingang. Ein Feuer kommt und die drei Puppen brennen lichterloh. Dann bläst das Feuer genau in die kleine Höhle hinein, dorthin, wo ich bin.

 

 

 

 

 

 

neu

 

 

 

Kleine Schwalbe

Die kleine Schwalbe hat den Tag mit im Büro verbracht und ist der Liebling aller geworden. Sogar meine Mutter hat ihr Insekten und Asseln gesucht, da sich mittlerweile fast alle Asseln auf dem Dachgarten an einen mir unbekannten Ort verkrochen zu haben scheinen. Sie hielt die kleine Schwalbe stundenlang in ihrer hohlen Hand geborgen und fütterte sie, während ich unterwegs war. Die kleinen Schwalbe mag gern Körperkontakt. Und sie verabscheut Käfige. Ich habe meinen Neffen angerufen und ihn gebeten, ob er mir nicht ebenfalls ein paar Asseln daheim bei sich im Garten sammelt, da der Vorrat bald aufgebraucht war. Vorhin bekam ich von meiner Schwester das Glas mit vielen Asseln und Rosmarinnadeln und Blättern und Erde darin überreicht. Damit es auch die Asseln noch eine Weile schön haben.
Oft zittert sie an ihrem ganzen Leib und ich fürchte, daß sie Schmerzen hat.
Ständig war sie bei mir, sogar beim Wäscheaufhängen auf dem Dachboden. Da saß sie einmal mit ihren beiden unnatürlich herabhängenden Flügeln vor der Maria von meiner Oma, die dort oben zwischen den beiden Fenstern nach Osten auf dem Boden steht. Sie ist der Erscheinung in Lourdes nachempfunden. Muttergottesvögel, dachte ich.
Der bevorzugte Platz der kleinen Schwalbe ist seit dem Abendbrot hinten an meinem Nacken. Sie sitzt dort mucksmäuschenstill und vergräbt ihren Kopf und auch sich selbst in meinem Haar. Und schläft dann tief. Ab und zu pickt sie mich sanft, fast zärtlich an den Hals. Jetzt will sie nur noch dort sitzen und klettert am T-Shirt oder den Arm entlang hoch auf die Schultern.
Als ich sie aber gegen halb elf zum Schlafen in den Käfig tat, ganz vorsichtig war ich dabei, begann sie mit aller Macht das Gitter hochzuklettern und versuchte ihren Kopf durch die schmalen Zwischenräume der Stäbe zu drücken, obwohl ich den Käfig mit einem Tuch abgehängt habe und es im Zimmer fast dunkel war. Dabei schlug sie heftig mit ihren Flügeln und verrenkt sich arg.
Nahm ich sie wieder heraus schloß sie auf meinem Finger sitzend sofort beruhigt beide Augen und fiel in einen Schlummer.
Helles Mondlicht erfüllte das Zimmer. Die große Halbkugel schien ganz aus weißgelbem Dunst, schien sich mehr und mehr auszudehnen und das Nachtblau langsam aufzulösen. Ich trat vor die Türe. Die Schwalben in ihren vielen Nestern schliefen ebenfalls noch nicht. Sie unterhielten sich. Was sie sich wohl erzählten? Ein stetiges, ganz heimeliges Tuscheln und Zwitschern wie von tausend Vogelstimmchen erfüllte die Luft.

 

 

 

Dienstag, 15. Juli 2008

 

 

 

Des Wasservogels
Wegflug und Wiederkehr,
ohne Spur sind sie -
Jedoch seines Weges Bahn,
könnt’ er sie je vergessen?

Dogen Zenji

 

 

 

Heut ist die kleine Schwalbe gestorben. Am frühen Morgen. Sie lag zu meinem Schrecken mit ausgebreiteten Flügeln auf dem Rücken im Käfig, der auf dem Küchentisch stand und neben dem schon hungrig der rote Kater saß, als ich das Tuch weggezogen habe. Ich verscheuchte ihn mit einem Zischen und nahm sie schnell heraus, da ich bemerkte, daß sie noch lebte. Ich hielt sie fast eine Stunde sanft in der Hand. Legte mich so noch einmal hin. Mit dem Finger der anderen Hand stützte ich leicht ihren kleinen Kopf. Das schien sie etwas zu beruhigen. Ich flüsterte ihr zu. Ein paar Mal rief sie leise verzweifelt. Sie wand sich mit ihrem ganzen Körper. Es war schlimm, sie hatte keinen leichten Tod.
An einem bestimmten Punkt wußte ich irgendwie, daß sie jetzt starb, ihren letzten Atemzug tat, und es war dann auch so.
Nun vermisse ich sie sehr, trotz der aufreibenden Pflege, die fast jede Minute in Anspruch genommen hat.
Je mehr man sich mit einem Tier befaßt, je mehr man es pflegt, je intensiver das ist, desto mehr hat man es schließlich lieb.
Sie war auch so zutraulich gewesen.
Hoffentlich lag es nicht an den Asseln, die ich ihr gefüttert hab. Mache mir Gedanken. Vielleicht war es ganz falsch, was ich tat, vielleicht war ja ich die Ursache von ihrem Leid.
Vielleicht hätte ich sie die Nacht über in der Hand halten, oder wenigstens irgendwie bei mir am Körper lassen sollen, auch wenn das für mich etwas unbequem geworden wäre.
Wie sehr Schwalben Gesellschaft mögen, wie sehr sie Anschluß und Nähe suchen, das war mir nie so bewußt.
Es war auch so eine besondere Szene am allersten Tag: Wenn es die Zeit während der Arbeit erlaubt hat sah ich stets schnell nach ihr und gab ihr mit Hilfe einer kleinen Spritze aus Plastik ein paar Tropfen Wasser zu trinken. Als ich sie einmal so fütterte, sie dabei lang anblickte und überlegte, was ich mit ihr tun solle, was wohl das Beste wäre - sie saß gerade auf dem Boden und meine eine Hand lag zufällig nicht weit weg von ihr, ebenfalls auf dem Boden, - da sprang sie plötzlich auf meine Hand. Es war wie eine Antwort auf die Gedanken, welche ich mir machte. So als wolle sie ausdrücken: Ja, versuche es.
Am späten Nachmittag habe ich sie dann unter der Birke begraben.
Nun habe ich gar kein Foto gemacht, wie sie gerade auf meiner Schulter sitzt und sich unter meinen Haaren vergräbt. Ich hätte so gerne ein Foto davon gehabt.

 

 

 

Pfeilschnell fliegst Du am Himmel
Während Deine Flügelspitzen die höchste Wolke berühren.
Dein Tschirpen bedeutet mir den Sommer und
Läßt mir das Herz aufgehen.
Kleine Schwalbe, fliege hoch, hoch bis zur Sonne!
Mein kleines Herz, auf Wiedersehen.

 

 

 

 

 

Am Abend hat unser Tai Ji-Lehrer angerufen. Wegen des nächsten Termins. Ich war ganz überrascht, daß er mich anruft und habe mich gefreut. Empfand mich aber als recht reserviert und steif. -
In letzter Zeit kommt er häufig in meinen Träumen vor. Vor einigen Wochen träumte ich, daß ich hinter einer Schulbank saß, neben anderen, und er stand als Lehrer vor uns. Wir saßen ganz vorne, in der ersten Reihe. Er machte eine Bemerkung, was über mir ist, nämlich viele Regenbogen. Regenbogen, die gleich des Wassers eines Springbrunnens hervor sprudeln würden. Ich sagte, ich weiß es nicht. Er legte seinen Kopf schräg, kniff seine Augen zusammen und sah mich an. Tatsächlich war es so und ich war stolz. Dann fragte er, ob ich die Stimme von Rosa in mir höre. Ich erhob mich, wandte mich mit der Konzentration nach innen, sank tief in mich. Da ich intensiv spürte, wie ich tiefer und tiefer sank, meine ganze Aufmerksamkeit vom Außen nach innen weggezogen wurde, wußte ich, daß es klappen wird. Leise, sagte ich. Und da war die Stimme von Rosa in mir, ich konnte sie hören, sie sang ein Lied. Gleichzeitig teilte ich das Empfangene laut meinem Lehrer mit. Doch durch das Sprechen war ich aber nicht mehr fähig dem stetigen und unaufhörlichen Gesang in mir zu folgen, so daß ich den Faden verlor, da ich mich durch das Sprechen nicht mehr auf das Hören konzentrieren konnte und auch weil ich nicht so schnell reden konnte wie die Stimme sang. Ich hörte nur noch meine Stimme mit meinen äußeren Ohren.
Aber da, auf einmal, da begann ein Mann, welcher ein, zwei Plätze weiter links von mir ebenfalls hinter der Schulbank saß, das weiter zu singen und fortzusetzen, was die Stimme von Rosa in mir sang. Aber er sprach nicht, wie ich, sondern er sang es. Er sang es genau von der Stelle an, an welcher ich den Faden verloren hatte. Es war wunderschön.
Ich hätte besser still für mich mitschreiben sollen, als gleichzeitig zu sprechen.

 

 

 

Samstag, 19. Juli 2008

 

 

 

Verspätete Heimkehr:
Drucksensible Stellen an den Händen und feuchte Augen.

 

 

 

Ich hab von dem kleinen schon halb zerfallenen Kirchlein geträumt, das abgerissen werden soll und ich deshalb noch einmal fotografieren wollte. Ich träumte, daß ich dort ein schmales, großformatiges Buch finde, es lag vor dem Traualtar. Auf dem festen braunen Einband war in einem rechteckigen weißen Feld eine gemalte rote Rose abgebildet. Es hieß Mirage.
Dann sah ich auch, daß an den Wänden des Kirchleins rundherum hellgrau-weiße Leisten mit vielen Drahtspitzen oben darauf befestigt waren. So wie diese Leisten mit den Plastikrosen in Schießbudenständen an der Kirchweih. Allerdings war keine einzige Plastikrose oder sonst eine Blume als Trophäe vorhanden, welche man schießen konnte, die vielen Leisten waren ganz leer.
Oder waren die Leisten für viele Kerzen gedacht, die man da aufstecken konnte?
Kaffee verbrannt, da Honigsüße.

 

 

 

Wieder ein Patient... ein kleiner Kleiber. Die drei Kinder haben an der Haustüre geklingelt und mich zu ihm geführt. Er ist, glaube ich, auch gegen die Scheibe geflogen. Er kann nicht gut fliegen und sein linkes Auge hält er immer geschlossen. Ich wünschte, ich könnte etwas tun. Vor allem bei den kleinen Vögeln ist das so schwierig. Ich habe ihn jetzt nicht auf dem Dachgarten behalten, denn er ist so aktiv - ich hätte ihn im Käfig lassen müssen, was ihm gar nicht gefiel. Deshalb setzte ich ihn auf einen Ast der Weide, von dem aus er nach einer Weile gekonnt höher sprang und flog. Kleiber sind ausgezeichnete Kletterer und lieben Parks und Bäume. Hoffentlich hat er ein wenig Glück und die Katze sieht ihn nie.

Am Dienstag lag ein toter Vogel am Fuß der Treppe zur Wohnung. Er sah etwas ähnlich aus wie ein Kleiber, war aber wesentlich größer und hatte einen leuchtend zitronengelben Bauch. Er hatte lange Beine, einen langen grauen Schwanz und auch einen langen Schnabel. So einen habe ich noch nie gesehen. Er war wunderschön. Vorsichtig hob ich ihn auf. Ich nehme an, daß Yoda, der rote Kater, ihn am Abend des Vortages oder in der Frühe erbeutet hat, denn er ist momentan stets Nachts unterwegs und schläft bei Tage. Er hat ihn nicht einmal gefressen. Oder sollte der Vogel ein Geschenk sein? - Um die Vögel tut es mir immer besonders leid.
Jetzt weiß ich: Es war eine Schafstelze.

 

 

 

Gegen neun zog ein schwerer Sturm auf. Ich fuhr noch los, um ein paar Fotos zu schießen. Hielt bei der Einmündung eines Feldweges und ging ein paar Schritte. Die Abendstimmung, der Duft, der Wind und die wogenden Felder, der dramatische Wolkenhimmel, all das war wundervoll.

 

 

 

Sonntag, 20. Juli 2008

 

 

 

 

 

 

Mittwoch, 23. Juli 2008

 

 

 

Der Abend war sehr hektisch. Es mußte alles mögliche vorbereitet werden. Etwas klappte nicht, da ich es nicht schon vorher probiert habe und ich mußte noch einmal in letzter Minute vor Geschäftsschluß in die Stadt fahren um ein Telefon mit einem integrierten Anrufbeantworter zu besorgen. War sehr nervös. Als ich später in einem kurzen Abstand nacheinander auf die Terrasse trat, um zu gießen, lag beim zweiten Mal ein großer toter Vogel mitten auf dem Holzlattenboden. Es war ein Star. Ich zuckte bei seinem Anblick regelrecht zusammen. Ich legte ihn großes Blatt und trug ihn in den Garten, legte ihn so unter einem wilde wuchernden Rosenstock. Er muß wohl wenige Augenblicke vorher an eine Fensterscheibe geflogen sein.

 

 

 

Donnerstag, 24. Juli 2008

 

 

 

Ich träumte von zwei Pfauen, die sich hier verkrochen haben. Der erste vor der Fenstertüre des Schlafzimmers und der zweite hing an der Dachrinne über dem Kundenwarteraum. Dort hängt auch eine Schnur mit vielen auffällig großen Pfauenfedern entlang der Dachrinne und genau zwischen diesen Federn hat der zweite Pfau sein Gesicht vergraben. So, als ob er sich schämte, es nicht zeigen wolle. Seine Schwanzfedern sind extrem breit und schwarzbläulich, sie erinnern fast ein wenig an das Gefieder von Sträußen.

 

 

 

Anläßlich des Geburtstages meines Vaters haben wir heute einen Betriebsausflug unternommen. Es war eine Überraschung und die Mitarbeiter haben es erst gestern bei Arbeitsschluß erfahren. Wir besuchten ein kleines Automuseum in einem restaurierten alten Bahnhof mit einem wunderschönen Garten außenherum. In dem Garten gab es eine Lindenallee, einen sehr hohen Hügel aus Steinen für die Eidechsen und für die Blindschleichen, einen alten Wagen für Schäfer, unzählige üppig blühende Stockrosen und weiße Dahlien. Der Hausherr erzählte dazu Anekdoten aus seinem Leben und zu den Fahrzeugen. Und die Hausherrin servierte uns am Nachmittag, nach dem Besuch einer alten Hammerschmiede in einem idyllischen Tal, in der ein 82jähriger Schmied extra für uns schmiedete, drei selbstgebackene Kuchen.

 

 

Wasser und nachtblaue Libellen

 

Blaufelden.
Blaues Schloß.
Die blaue Linde am Hang.
Heute begegneten mir viele Wörter mit “blau”.

 

 

 

Neulich habe ich beobachtet, wie sie die Blumen gießt. Nun weiß ich, warum ihre Pflanzen viel üppiger wachsen und blühen als die meinen. Sie gießt sie sorgfältig, sanft und achtsam.

 

 

 

Samstag, 26. Juli 2008

 

 

 

Ein Traumbild, daß ich einen Schritt vorwärts tue, aber es ist eine Stufe nach unten, ich tat einen Schritt auf einer Stufe nach unten. Das “Ins-Leere-treten” und “Hinunter-sacken” spürte ich regelrecht in meinem ganzen Körper.
Und ein Bild von einer beeindruckenden alten Statue in einer Nische, in einem gotischen Spitzbogen. Sie war von einem berühmten Meister, vielleicht von Riemenschneider. Die Statue war sehr eindrücklich, sie zeigte einen aufrecht stehenden Mann in einem langen Gewandt in dunklen Grautönen. Vor seinem Gesicht war ein aufgeschlagenes Buch mit dem Einband nach außen und den geöffneten Seiten nach innen. Sein Gesicht sah man gar nicht, es war sozusagen das aufgeschlagene Buch. Das Traumbild oder besser gesagt die Statue hieß
Prinzipalreiter.
In Colmar sprach Agi auch über die Bedeutung der Nische in einer der Säulen auf dem Altarbild Das Engelskonzert vom Isenheimer Altar. Daran denke ich oft, an ihre Worte. Denn in der Nische steht hoch oben ein Mann, der keine Hände und keine Füße hat. Handfuß. Dieser Weg ist also nicht der richtige Weg, denn es fehlt ihm Hand und Fuß.
Einmal träumte ich, daß ich in einer Nische saß und weinte und weinte. Und einmal auch von einem rosafarbenen Fuß, auf dem eine rosafarbene Hand lag.

 

 

 

Das blaue Tor

 

 

 

Post von Antonio! Er hat mir ein kleines italienisches Kochbuch in einem Briefumschlag gesandt, das eine Bekannte von ihm, Rosaria, geschrieben hat. Rosaria hatte mir an Silvester letzten Jahres ganz überraschend eine Mail geschickt und mich darin gebeten – ich kannte sie bis dahin gar nicht -, einen Text, den sie auf Deutsch geschrieben hatte und der nun das Vorwort des Büchleins ist, zu überarbeiten und zu korrigieren. Ich habe den ganzen Silvesterabend an dem Text gearbeitet, da ich nichts Besseres vorhatte und es mir Freude bereitet hat.
Nun bin ich sogar ein wenig stolz, das fertige Büchlein in Händen zu halten. Es ist sehr liebenswert aufgemacht, mit den einfachen aber guten Rezepten und auch mit den schönen Schwarzweißfotografien von Peschici und der Gargano-Landschaft auf den letzten Seiten, welche Ruhe und Frieden ausstrahlen. Sie hat es ihren beiden Kindern gewidmet. Sie schrieb mir, daß sie all ihre Rezepte bald gerne einmal für mich kochen würde.
Denke ich an den Gargano, denke ich an den Berg des Erzengels Michael.

 

 

 

Abends waren wir in der Stadt anläßlich des Geburtstages meines Vaters essen. Wetterleuchten am Horizont des Nachthimmels, gelbe Blitze flammten und erleuchteten halbkugelförmige Bereiche.

 

 

 

Sonntag, 27. Juli 2008

 

 

 

Typographie
eines
Lebens:
Ein Kind erblüht zur Rose.

 

 

 

Die kleine Katze bevorzugt stets besondere Plätze.

 

 

 

Mittwoch, 30. Juli 2008

 

 

 

Im Wipfel der Weide zirpen Grillen. Bückt man sich und tritt unter ihre gewaltige Krone, welche sich dann wie eine lichte grüne Kuppel beeindruckend hoch über einem wölbt, jetzt, am Abend, hört man das Zirpen besonders laut, so, als wäre der Süden nicht weit weg sondern genau hier an diesem Ort. Es müssen unzählige Grillen sein. Es ist ein wahrhaftes Rauschen. Ein Konzert. Das ist wirklich ein besonderer Platz. Es ist so, als öffne sich mir der Baum, wenn ich durch den grünen Vorhang getreten bin, der sich wieder sanft hinter mir schließt, als lade mich die Weide zu mir selbst zum Verweilen ein. In diesem geschützten Bereich. Zusammen mit den Vögeln, die jetzt schon schläfrig auf den höchsten Zweigen sitzen. Und den unzähligen Grillen, welche irgendwo verteilt über den Baum ganz unauffällig kauern und nicht müde werden zu zirpen. Auch unter den Robinien kling und singt es. Solche Sommerabende sind bezaubernd.

 

 

 

Ein Diamantherz. Und die blauen Rosen blühen auf dem Papier.

 

 

 

Donnerstag, 31. Juli 2008

 

 

 

Vor dem Fenster schwebte gerade ganz langsam eine weiße Feder herab, von oben herab, in das Gras.

 

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