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Samstag, 1. November 2008

 

 

 

Im Traum fuhr ich mit einem Tempra eine schmale Straße hoch. Dann stand ich rechts in einer Sackgasse und wollte zurückstoßen. Ein roter Cinquecento mit einem Mann darin wartete auf der schmalen Straße, um mich wieder hereinzulassen, da ich durch das hohe Heck des Tempras nicht viel sah. Auf einmal aber stand ich in einer Einfahrt auf der linken Seite. Der Mann im roten Cinquecento wartete nach wie vor zuvorkommend. Doch ich wollte ihn vorbei lassen und blieb ebenfalls stehen. Jetzt war ich ungeduldig. Warum fährt er nicht einfach weiter? So wird das doch nie etwas! Eine Weile geschah deshalb gar nichts. Schließlich folgte ich der schmalen Straße bergauf. Durch fränkische Ortschaften. Eine scharfe Linkskurve. Ach hier geht es weiter! Oben ist eine Firma, zu der ich will. Gerade ist Arbeitsbeginn und auf dem großen Platz mitten im Ort findet die “Versammlung der Gärtner” statt. Die Beschäftigten, also die Gärtner, treffen alle nach und nach ein und schließlich sitze ich auf einem der Stühle mitten unter ihnen. Wir reden miteinander so, als wäre ich einer von ihnen und tauschen ein paar freundliche Worte aus wie Arbeitskollegen am Morgen, die sich schon lang gut kennen. Nach der Versammlung, dem Vortrag, werden wir alle aufstehen und in die um den Platz liegenden Betriebsstätten an die Arbeit gehen.

 

 

 

 

 

 

Jetzt, eine Woche später, las ich, daß man niemals über eine Türschwelle treten soll, ohne zuvor einen Augenblick innezuhalten, um seine Probleme, Spannungen und bösen Empfindungen draußen zu lassen, anstatt sie mit hineinzunehmen in das Haus, in dem man Gast ist. (Es ist aus dem Buch: Ich ging den Weg des Derwisch.)

 

 

 

Das Kleinste

 

 

 

Sonntag, 2. November 2008

 

 

 

Mandorla

 

 

 

Wie läßt sich Vertrauen beschreiben? Nicht wie ein Haus, man kann Vertrauen nicht wie ein Haus beschreiben, sondern viel eher wie eine Mandel...

 

 

 

In dem Bereich des Gartens, in dem Du bist... und vergesse nicht, daß Dein Garten ein Garten des Sommers und der Sonne ist.

 

 

 

Ich hatte wieder einen Traum, daß ich auf den Weg nach Hause bin. Diesmal zusammen mit meiner jüngsten Schwester und noch jemanden. Wir waren in E am Main. Sie ängstige sich wegen der Pflanzen, mit dem das weiße, mehrstöckige Gebäude rechterhand der Straße - es war ein Kindergarten - mittlerweile total zugewachsen war. Der Knöterich hing wie ein Dach über die rechte Hälfte der Straße, so daß ihn unsere Köpfe berührten. Mich störte das aber nicht. “Schau, das ist doch nur der Knöterich”, sagte ich zu ihr. Wir schritten aus, die Anhöhe hinauf. Mir fiel auf, daß die Straße auf einmal nicht mehr geteert, sondern mit Betonsteinen gepflastert war. Es war jetzt ein Flurbereinigungsweg. Und aus den Ritzen zwischen den Steinen war das Gras schon kniehoch gewachsen, so daß man den Weg kaum mehr als Weg erkannte. Plötzlich dämmete es. Fast oben angekommen flog uns ein großer Vogel entgegen, er flog über uns hin, ein Adler! Seine Spannweite war riesig. Auf der Anhöhe befand sich links ein Wäldchen und gerade vor uns eine Baumreihe, dahinter Felder. Der Weg machte hier eine scharfe Biegung nach rechts und folgte dem Hügelkamm. Gerade noch erkannten wir im nächsten Tal eingebettet einen kleinen Ort liegen. Davor ebenfalls ein Wäldchen. Dann war es plötzlich Nacht. Der Adler stieß in unmittelbarer Nähe nach Beute hinab und wir hörten das Viepsen eines Mäuschens. Ich fragte meine Schwester, ob sie sich an den Weg erinnern könne, ob ihr denn einfiele, was für ein Ort das da unten gewesen sei, denn ich hatte, obwohl ich den Heimweg eigentlich doch kannte, bis auf die Richtung alle Erinnerung an ihn verloren. Meine Schwester verneinte aber. “Nicht die kleinste Erinnerung? Denk nach!”, fragte ich sie noch einmal. “Da muß doch etwas sein!” Jetzt sahen wir nicht einmal mehr die Hand vor unseren Augen, so dunkel war es geworden, geschweige denn den Weg zu unseren Füßen. Um uns herum war nichts als undurchdringliche Schwärze. Nun muß ich ganz nach meinem inneren Gefühl handeln, mich auf meinem Orienterungssinn verlassen, und es wurde mir klar, daß wir deshalb wahrscheinlich den Weg verlassen und querfeldein erst einmal in Richtung des kleinen Dorfes gehen werden, denn seine Lage entsprach in etwa auch der Richtung in welcher unser Zuhause lag. Ich versuchte mir die Himmelsrichtung einzuprägen, bevor wir losmarschieren würden. Hoffentlich fallen wir nicht in einen Graben oder stoßen gegen einen Baum. Aber ich fühlte auch Kraft, es zu wagen und mit der Situation fertig zu werden. Uns konnte doch eigentlich gar nichts passieren! Aus unmittelbarer Nähe war schon eine Weile das eindringlich laute Motorengeräusch eines Traktors zu hören, das ich erst im nachhinein, als ich wacher wurde, bewußt wahrnahm. Eigentlich hatte sein lautes Tuckern schon den ganzen letzten Teil des Traums untermalt. Es mußte ein Bauer sein, der seinen Acker pflügte!

 

 

 

Es ist bestimmt so, daß der pflügende Bauer mit seinem Herzen sehen kann. Und deshalb nicht auf äußere Orientierung angewiesen ist. Für ihn gibt es keine Dunkelheit. Er ist der Sämann.

 

 

 

Ich träumte noch von einem Stern: Aber auch er strahlt, wenn wir strahlen...

 

 

 

Die Gerstenkörner rauschen wie verrückt. - Ich habe sie an die Wand gelegt...

 

 

 

Ein Traumbild

 

 

 

Und daß das Feuer entfacht wird, alles brennt...

 

 

 

Die fünf Birken am Bach haben bis auf eine bereits fast all ihre Blätter verloren. Diese eine brennt aber wie eine ockergelbe Flamme, deren Zungen lindgrün lodern. Sie gleicht auch einem leuchtenden Wasserfall.
Im Traum regnete es draußen in Strömen. Ich sah die Weide im Regen stehen. Doch als ich die Augen öffnete war stiller Nebel.

 

 

 

Montag, 3. November 2008

 

 

 

 

 

 

Donnerstag, 6. November 2008

 

 

 

In der Nacht ein schlimmer Wachtraum. Dicke Bücher wurden wurden mir eng vor das Gesicht gestellt. Ich werde wie mit Büchern eingemauert! Im Traum wurde gerade das letzte Buch in den noch freien Zwischenraum geschoben, ein gewichtiger Band. Ich geriet in Panik. Ich werde abgetrennt! Als ich wacher wurde hätte ich am liebsten losgeweint, denn jetzt bin ich von ihr getrennt!

 

 

 

Samstag, 8. November 2008

 

 

 

Früh war ich in der Stadt einkaufen. Ich brauchte Socken und Unterwäsche. Etwas für Andreas. Ich hielt noch einmal in dem kleinen Ort, um nach der kleinen graugetigerten Katze zu fragen, die ich gestern angefahren hatte. Der Gedanke, daß sie womöglich verletzt irgendwo in einem Eck lag, beunruhgite mich sehr. In dem einen Haus an der Straße war jetzt jemand Zuhause. Eine alte Frau im Schürzenkleid öffnete mir. Ich sagte meinen Namen und erzählte ihr von der Katze. Sie antwortete, daß sie keine solche Katze habe. “Meine Katze ist erst vor kurzem überfahren worden, sie war aber weißschwarz.” “Sie war so anhänglich, ich hab sie sehr gemocht”, erzählte sie weiter. Ihre Augen blickten auf einmal wehmütig. “Aber die im Nachbarhaus, die haben eine solche Katze”. Dort stand ich dann vor dem Zaun zum Hof und sah jemanden beim Stall. “Hallo! Mir ist gestern eine kleine Katze in das Auto gelaufen. Haben Sie eine Katze?” “Ja, wir haben eine graugetigerte Katze, doch die war am Abend daheim.” Wir unterhielten uns noch ein wenig. Ich sah in sein freundliches Gesicht. Er sagte, daß die Leute im Haus auf der anderen Straßenseite auch noch Katzen hätten. Dort ging ich aber nicht mehr hin, sondern rannte zurück zum Auto, in dem meine Mutter wartete.

Aus der gestrigen Zeitung wußte ich, daß heute ein Bazar zu Gunsten von Kindern in Nepal war. Ich hatte mir vorgenommen nach tibetischen Räucherstäbchen zu fragen. Ich habe dann einen Großeinkauf getätigt - zur Freude des Mannes, der mich bedient hat. Weihnachtsgeschenke. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber mir waren die Art und Weise der ungezwungenen Organisation und die kleine Gruppe der Initiatoren sehr sympathisch.
Heimat gemeinsam musisch definiert, so lautete die Überschrift eines Artikels auf der selben Zeitungsseite daneben.
Drei der Wunschfahnen hab ich am Abend gleich den Kindern mitgebracht, die äußerst angetan davon waren. Wir kochten zusammen und feierten den Geburtstag meiner Nichte, die auf einmal eine junge Frau geworden ist.

 

 

 

Sonntag, 9. November 2008

 

 

 

Der Sohn des Drachen...

 

 

 

“Was machst Du?”
“Ich esse frisch. - Und lasse das hier liegen”, sagt er.

 

 

 

Im Traum lag vor dem Fenster ein Strauß roter, langstieliger Rosen.

 

 

 

Ich träumte auch vom “Kaufland der Welt”. Das Kaufland der Welt war ein großes Kaufhaus inmitten in der Stadt. Gerade wurden die Türen geschlossen. Ich mußte mich beeilen, daß ich vor Geschäftsschluß noch herauskam. Daß ich nicht womöglich über Nacht darin eingespesperrt werde, denn das wäre sehr schlimm. Ich schaffte es in letzter Minute, durch eine der gläsernen Eingangstüren zur Fußgängerzone, welche sich nach innen öffneten, herauszukommen. Das war schwer, denn man konnte die Türe nicht einfach aufdrücken, was ja viel leichter wäre, sondern mußte sie mit Kraft zu sich her ziehen. Draußen war stockdunkle Nacht. Die Stimmung erinnerte mich an Einkaufstage kurz vor Weihnachten.

 

 

 

Heut hatte Andreas Geburtstag. Meine chinesische Freundin ist am Abend mit ihrem Freund aus Nürnberg gekommen, auch meine Schwester mit Mann und Kindern. Wir trafen uns in einem Gasthof zur Kirchweih und saßen dann eng um einen Tisch herum.
Zum Abschied haben Doris und ich uns umarmt. Ich habe Andreas eine Strickjacke und ein legeres Hemd geschenkt. Ich habe es wie ein Paket zusammengeschnürt und darauf ein schönes Herbstblatt gelegt. Und ein Bild. Eine Vergrößerung eines Fotos auf 50x70 Zentimeter, das ich gestern gerahmt hatte. Das hat ihm allerdings nicht gefallen. Er fand es zu dunkel, zu statisch, zu depressiv. Zu schwarz. Vor allem aber zu statisch. Er sagte, normalerweise müssen doch Bilder von der Komposition her eine dynamische Linie von links unten nach rechts oben enthalten. Und eben das vermisse er bei meinen Fotografien sehr.
Das Bild, was ich ihm geschenkt habe, zeigte die Spiegelung der Bäume, ihres Grüns und des Lichtes, auf dem Wasser des Baches, der Rauhen Ebrach.
Das beschäftigt mich.
Am Spätnachmittag waren wir bei seiner Mutter und haben Kaffe getrunken. Ich habe mich gefreut sie einmal wieder zu sehen.

 

 

 

Montag, 10. November 2008

 

 

 

Ich träumte von einem Mann, der auch ein Gärtner ist. Er saß an seinem Schreibtisch, der Stand hinter einem gelbbunten Bücherregal. Er erhob sich dann, als er merkte, daß jemand da war. Er war sehr groß und schon etwas älter, hatte eine Glatze. Bei ihm sah es aus wie in einem Kindergarten. Alles war bunt und das gelbe Bücherregal hatte abgerundete Ecken.

 

 

 

Später betrachtete ich den Mond. Er war ganz weiß geworden, umgeben von einem hell leuchtenden Hof, dessen breiter Rand rot leuchtete.

 

 

 

Andreas hat mir einen schönes Gedicht zu dem Mondfisch gesandt. Er hat sich Abende lang mit ihm unterhalten. Jetzt weiß ich auch seinen Namen, der Mondfisch, auf dem sich der Engel spiegelt, heißt Kamgarzumir.

 

 

 

Dienstag, 11. November 2008

 

 

 

Mitten in der Nacht ist mir wieder ein Alptraum eingefallen, den ich vor ein paar Wochen hatte und den ich ganz und gar vergessen hab. Einer dieser so realen Wachträume. Es war ein ganz schlimmer Traum für mich, sehr schrecklich. Ich träumte nämlich, daß ich die beiden Fenstertüren meines Zimmers nach draußen geschlossen und verriegelt habe, so daß weder etwas hinaus- noch etwas hereinkommen konnte.

 

 

 

Mittwoch, 12. November 2008

 

 

 

Ich träumte von einem Grashalm, in dessen Mitte ein sehr helles Licht mit einem leuchtenden Hof außenherum war. Und von einem Buch, das von hinten beginnend durchgeblättert wurde. Wie ein Text am Computerbildschirm, der nach oben gescrollt wird. Das Papier glitzerte wie von Sternenstaub. Dann wurde ein technisches Heft durchgeblättert. Auch diese Seiten glitzerten, so daß man am liebsten wie ein Kind vor Begeisterung in die Hände klatschen wollte... ...bestimmt ist es Sternenstaub.

 

 

 

Der heutige Tag fühlte sich nach Ankommen an. Als sei ich angekommen. Nach Ruhe. Ich kehrte das Laub vor dem Haus zusammen. Dazwischen lagen auch rosafarbene Rosenblätter. So zart sahen sie aus, inmitten des schon trocken und raschelnden Herbstlaubs. Der Wind hatte sie her geweht, vielleicht vom Nachbarn, denn der hat ein Blumengeschäft.
Am Abend beim Tai Ji waren wir zu fünft.
Wir lernen den Peking-Stil der Yang-Form, die ersten 24 Figuren. Jetzt, nach fast einem Jahr, merke ich, wie sich die Form während des gemeinsamen Übens mehr und mehr zu einem Ganzen verbindet. Das war vorher noch nicht so intensiv da. Als würde ich jetzt endlich einen winzigkleinen ersten Blick auf das Ganze dahinter werfen können. Ein Erkennen, vielleicht. Ein erstes Erkennen der Schönheit, welche in der Abfolge der Figuren enthalten ist und sich durch das Praktizieren enfaltet. Ich merke auch, wie gut es mir tut und daß ich dadurch mehr in meinem Körper ankomme, den ich so lang vernachlässigt habe. Ich hatte aber die Figur, welche wir die letzten Male gelernt haben, wieder vollkommen vergessen gehabt. Konnte mich überhaupt nicht mehr an sie erinnern - das war dann sehr unangenehm. Als wäre ich wieder das Kind in einer der gefürchteten Sportstunden.
Auf dem Hügel leuchtete die Altenburg wie ein goldener Dom mit einem einzigen, gewaltigen Turm. Links stand eine Eibe am Zaun. Eine helle Nacht.

 

 

 

Donnerstag, 13. November 2008

 

 

 

Es war gerade Geschäftsschluß, da fiel uns der aufgehende Vollmond auf. Groß und gelb stieg er im Nordosten hinter dem Dach einer Scheune empor. Wir konnten regelrecht zusehen, wie er hervorkam, erst ein winzigkleines Stück leuchtendes Orange, und dann höher und höher stieg. So groß wie heute hab ich ihn selten erlebt.
Post! Gestern erhielt ich auch eine Mail von Renate. Am Abend weinen. Die ganze Anspannung schien aus mir herauszuwollen. Habe Bücher umsortiert. Fotos, welche ich Vergrößern wollte, herausgesucht. Zu mehr war ich nicht fähig.
Im Traum besprachen wir Horoskope. Sie hatten eine Kugelform, also ein jedes war eine Kugel. Eine bläulich schimmernde Kugel, fast, wie eine Welt in der Welt. Eine Kugel, die jeweils alles beinhaltet hat, das ganze Firmament, die Sterne, die Sonne, die Planeten, die zwölf Häuser. Durch die ungefähre Mitte der Kugel verlief auch eine wie trennende Ebene, Erdboden, welche diese wie in zwei Hälften teilte.
Dann malte eine zarte Hand mit Buntstiften feine Linien wie eine Kinderzeichnung in die weiße Fläche der leeren Mitte eines Horoskops, meines Horoskops. Vielleicht malte sie ein Lied.
Jetzt denke ich an die Kristallkugel, in welche die Glückliche Mitte so oft blickte.

 

 

 

Ich träumte noch von einer geflochtenen Matte aus Schilf, die nach Rosen duftete.

 

 

 

Freitag, 14. November 2008

 

 

 

In der Nacht: Die gelben Lichtpunkte der Straßenlaterne auf der anderen Seite des Baches, welche durch die mittlerweile fast blattlosen Erlenzweige gleißten, haben sich für einen Augenblick in das Bild einer Rose verwandelt. Es war so, als ob das Licht sich selbst zu einer Rose geformt hätte.
Wenn ich früh aufstehe höre ich jetzt immer die Kirchenglocken, das erste Läuten. Und manchmal auch diesen Vogel. Seinen ersten, leisen Ruf. Meist sind es nur ein, zwei Laute - kaum wahrnehmbar.
Ein Freund schrieb mir, er schrieb, daß er einen Brief aus Indien mit einer Zeichnung der beiden Kinder der Familie seines Freundes erhalten hat. Er war darüber so gerührt, daß ihm die Tränen kamen. Denn sie haben das Bild mit den Farbstiften gemalt, welche er ihnen bei seinem Aufenthalt dort geschenkt hatte.

 

 

 

Heut war ich den Tag über durcheinander.

 

 

 

Wiedergefunden...

 

 

 

Samstag, 15. November 2008

 

 

 

 

 

 

Eine kleine rosafarbene Rosenblüte lag im Gras neben dem Gehsteig. Bei den vier Linden. Die winzigen Blütenblätter schon etwas zerknittert, welk und feucht.

 

 

 

Einmal, da kam am Morgen ein Bild mit einem warmen Gefühl von ihr angeflogen. Auf dem Bild sah sie aus wie Tante Tier mit vielen Fühlerantennen aus ihrem weich behaarten Kopf. Tante Tier aus dem Buch “Spiralnebel 101” von Madeleine d’Engle. Ich weiß jetzt vielleicht auch, warum, warum ich sie so sah, nämlich vielleicht deswegen, wegen dieses Abschnittes aus dem Buch:
“Was ist dieses Dunkel? Was ist dieses Licht? Das verstehen wir nicht. Dein Vater und der Junge, Calvin, haben dasselbe gefragt. Sie sagten, daß es auf unserem Planeten jetzt Nacht sei und daß sie nicht sehen könnten. Sie erklärten uns, daß unsere Luft, wie sie es nennen, undurchsichtig sei, so daß man die Sterne nicht sehen kann. Sie waren dann überrascht, als sie erfuhren, daß wir die Sterne kennen, daß wir ihre Musik und die Bewegungen, die sie vollführen, ihre Tanzbewegungen, viel besser kenen als Wesen wie ihr, die ihr viel Zeit damit verbringt, sie durch etwas, das ihr Fernrohr nennt, zu beobachten. Wir verstehen nicht, was das bedeutet - sehen.“
“Nun - es ist, wie die Dinge aussehen”, antwortete Meg hilflos.
“Wir wissen nicht, wie die Dinge aussehen, wie du sagst”, sagte darauf das Tier. “Wir wissen, wie die Dinge sind. Es muß etwas Begrenztes sein, dieses Sehen.”
Und auch deshalb:
‘Die ruhigen Worte, das Gefühl, daß dieses Tier sie lieben würde ganz gleich, was sie sagte oder tat, hüllte Meg ein, gaben ihr Wärme und Frieden. Sie fühlte, so zärtlich wie den Kuß ihrer Mutter, die leise Berührung eines Fühlers auf ihrer Wange.’

 

 

 

Habe ich das nicht schon einmal geschrieben?

 

 

 

Ich habe heute geträumt, daß die Magnolie, welche im Wohnzimmer vor dem Ostfenster steht, blüht. Es waren aber nicht ihre hellrosafarbenen Magnolienblüten, sondern sie blühte erstaunlicherweise Rosen! Sie war über und über mit weit geöffneten, orangeroten Rosen bedeckt.

 

 

 

Eine Freundin sprach im Traum von Steinen, von Heilsteinen. Einen großen Heilstein, ich glaube er war türkis, tat sie in das Glas, welches halbvoll mit Wasser war - damit sich das Wasser nicht selbst zerstören würde...
Es ist wohl eine tiefere Bedeutung in der Symbolik mit dem halbvollen Glas Wasser.

 

 

 

Und ich träumte noch von Sonneblumenkernen. Gerade wollte ich meine Sonnenblumenkerne in das unterste Fach des Lagers tun. Nicht ins Lager legen, sondern säen! Raus aus dem Regal! Ein Same fiel dabei herunter. Aufheben!

 

 

 

Aber das Wunder - es geschieht immer.

 

 

 

Wenn zwei zur gleichen Zeit den selben Gedanken haben, dürfen sie sich etwas wünschen, sagte mir Uli am Abend am Telefon, weil wir beide den selben Gedanken hatten. -
Ich will mir lieber nichts wünschen.

 

 

 

Sonntag, 16. November 2008

 

 

 

Ich träumte: Der einzige Vater meines Lebens...

 

 

 

Aus der Perle ist Grün gewachsen

 

 

 

Fenster nach Osten

Ich habe geträumt, daß ich durch eines der beiden Ostfenster des Eßzimmers nach draußen geschaut habe. Ich öffnete das Fenster und streckte meinen Kopf weit raus, damit ich sehen konnte, was da war. Draußen, da geschah gerade etwas Seltsames. Da war eine Art Gewitter. Eine tiefhängende Wolkenbank kam schnell von Westen über das Haus und meinem herausgestreckten Kopf hinweg in Richtung Osten gezogen. Ich sah sie sehr deutlich. Es waren aber keine hochaufgetürmten Gewitterwolken, sondern vielmehr ein eher unnatürlich tief schwebender Teppich aus kleinen wie zusammenhängenden Wölkchen - es war eine Regenmutter! In größerer Höhe zog noch so eine Wolkenschicht, diesmal eine viel durchsichtigere und klarere, nach Osten. Eine eigentümliche Spannung lag in der Luft. An den Rändern des dünnen Wolkenteppichs war es heller und da war auch ein wie elektrisch aufgeladenes, schwangeres Blau. Es donnerte. Und gleichzeitig regnete es leicht und weich..
Da sah ich, daß auf einmal im Nordosten ein heller Lichtstrahl von oben herab gleißte. Was war das? Es muß ein Sonnenstrahl sein! Noch mehr Sonnenstrahlen brachen im Nordosten, dort, wo die Wolken aufhörten, durch, welche sich wegen des schnellen Zuges der Wolken wie Scheinwerfer oder auch wie ein Leuchturmfeuer hin und her zu bewegen schienen. Ich drehte meinen Kopf nach oben und sah, daß auch unsere Schwalben draußen flogen. Sie flogen im Sturm, wie es Schwalben gern tun. Sie waren aber vor allem noch gar nicht nach Süden gezogen, obwohl es jetzt doch Winter war. Ich war besorgt und wünschte mir, sie jetzt alle besser im Haus zu haben. Rief ihnen zu: Kommt herein! Und ich erinnerte mich auch wieder wehmütig an die kleine Schwalbe, die jetzt tot ist. Dabei sank mein Blick nach unten. Ständig donnerte und grollte es draußen seltsam von überall her. Was für ein Schauspiel! Meine Schwester stand links im dunklen Zimmereck. Da öffnete ich die Jalousie des zweiten Fensters links neben dem anderen, damit es auch im Zimmer heller wird.

 

 

 

Drei Teile Gold

 

 

Ich gebe Dir
drei Teile Gold für den Klang Deiner Stimme
Lapislazuli für Deinen Blick
Rosenholz für Deine schlafende Haut
und Safran für die erste Sonne auf Deinem Haar

Brotfrucht für die ersten Umarmungen
Umbra für Deinen Mund und Deine Lider
Anemonen für Deinen Schoß
Ich gebe Dir zwei Tropfen aus Jade
um Dich zu haben und zu halten

Ich gebe Dir Crepe de chine für Dein Schweigen
Ambra für den Duft Deiner Bewegungen
und roten Mohn für die Klugheit Deiner Stirn
Ich gebe Dir zwei weiße Tauben für Deine Verwandlungen
und Topase für unsere Liebe im November

Mandragora um Deine Liebe zu stärken
Blaue Schlehen zu ihrem Schutz
und eine Fingerspitze Anis für Dein Lächeln
für Dein sonderbares Lächeln

Perlmutt für Deine Wehmut
Rubine für Deinen Stolz
Ich gebe Dir weiße Lilien für den Mut Deiner Verzweiflung
Daunen für Deinen freien Fall
Und eine handvoll Magnolienblüten für Dein Lächeln
für Dein sonderbares Lächeln

 

(Antek Krönung)

 

 

 

 

 

 

Der eine Baum - das “Ich” - strahlt wider.
Der andere Baum - der Neue - strahlt aus.
Spiegel zu sein ist anders, als Sonne zu sein.

 

(aus: Die Antwort der Engel)

 

 

 

Montag, 17. November 2008

 

 

 

Heute habe ich Gänse gesehen, die an einer bestimmten Stelle in der Nähe des Rheins über die Autobahn geflogen sind, nach Südwesten. Die Vögel flogen in weiten Keilformationen, V-förmig. Wieder und wieder tauchte im Nordosten in einem Abstand ein neuer Verbund am Horizont auf. Erst winzigklein. Sich langsam nähernd. Vom Auto aus konnte ich ihren Flügelschlag erkennen. Auf und ab. Ihre Hälse. Eine Gans führte jeweils einen Trupp an, die anderen versetzt dahinter im Windschatten fliegend. Einmal geriet wegen irgend etwas Unordnung in einem Bereich einer solchen Linie und die Vögel flogen für einen Moment auseinander. Ich fragte mich, was geschehen war. Es waren so unglaublich viele. So viele Gänse, die nach Süden zogen. Ein lebendiges Muster aus sich bewegenden Linien am Himmel. Sie flogen. Und eine jede folgte dem Ruf. Als stände ihr Zug nach Süden für die Kraft des Lebens an sich, für die unendliche Vorsehung in allen Dingen. Für Hoffnung. Ich konnte es gar nicht fassen und bin auf der Standspur angehalten. Bei ihrem Anblick erfaßt mich stets wie aus heiterem Himmel Sehnsucht und der Drang nur noch zu weinen.

 

 

 

Dienstag, 18. November 2008

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mittwoch, 19. November 2008

 

 

 

Eine große schön geschwungene Südseemuschel liegt auf dem Schreibtisch meines Vaters. “Nicht runterwerfen!”, sagt meine Mutter zu mir.

 

 

 

Wir haben uns als Bäume ausgesät,
als Tagwerk für den Höchsten.

 

 

 

Donnerstag, 20. November 2008

 

 

 

In einem Traumbild kehrte ich das Herbstlaub zusammen. Dazwischen die zarten, rosafarbenen Blütenblätter der Cosmeen...
Ein einem anderen Bild auf auf dem Hausdach eine große, gelbe Blume gewachsen, eine gelbe Rose. Oder war es eine Tulpe?

 

 

 

Freitag, 21. November 2008

 

 

 

Draußen herrscht noch Dunkelheit. Früher Morgen. Wind bläst. Ein unendlich zarter und wie eine Locke geschwungender Zweig der Korkenzieherweide schlägt immer wieder leise von der anderen Seite an das Fenster, so als wolle er herein, während ich am Eßtisch sitze. Den Teller vor mir. Die dampfende Tasse. Ein Buch. Etwas zum Schreiben. Auf das rhythmische Klopfen lausche. Die Wipfel der drei Robinien biegen sich dramatisch hin und her, schon merklich gelichtet. Während ich hier still und geborgen im Warmen sitze. Ihre Blätter fallen stets als letzte, vor einer Woche waren sie noch dunkelgrün. Ein großer, heller Stern scheint an der Türe des Hauses gegenüber. Seine Strahlen bewegen sich, je nachdem, wie ich mich bewege, hin und her, scheinen gleißend zu rotieren und manchmal sogar regelrecht zu explodieren. Alle Fenster des Hauses sind erleuchtet. Drinnen wohnt Gelb.

 

 

 

Ich träumte von etwas auf dem weißen Teller vor mir, das sah so aus wie feuchtes, dunkles Herbstlaub. Herzlaub. Und links unten, da lag auch die Hälfte einer Walnuß. Sie war ohne Schale. Jemand hatte sie bereits geknackt.
Und ich träumte noch von jemanden, dem ich einmal weh tat. Ich träumte, daß er mir verziehen hat. Da war ich froh. Seine Haare trägt er jetzt zu einem langen Zopf gebunden. Sie sind jetzt ganz schwarz und vorne schon etwas licht.

 

 

 

Rosen

 

 

 

Die lichtblaue Hand küßt Abend für Abend das Morgenland. - Und das hört nie auf.

 

 

 

Heute ein Gespräch. Ich sprach es aus. Abends leer und müde vor Erleichterung.

 

 

 

Samstag, 22. November 2008

 

 

 

In einem während der Atemübung stand ich vor einer Theke zum Bezahlen an. Vor mir bezahlte gerade eine Frau und ich stand links hinter ihr. Rechts auf der Theke lag ein großer Heilstein mit einem verschachtelten Rhombenmuster in bernsteinfarben und schwarzbraun. Auf diesem Heilstein lag ein zierlicher silberner Schlüssel. Der war für mich. Dann verwandelte sich der Stein in eine selbstgetöpferte Tonschale, die innen schwarz emailliert war. Jetzt lag ein wunderschönes, ganz fein gearbeitetes, kleines, goldenes Kreuz mit einem Rubin in der Mitte darin, ein Anhänger für eine Kette. Ist das auch für mich? Am liebsten hätte ich es auch genommen.

 

 

 

 

 

 

Draußen tanzen die Flocken. Alles ist weiß!

 

 

 

Das heutige Kalenderblatt ist das Blumenmädchen, R 5, von Paul Klee. Es entstand 1940, das auch sein Todesjahr war.
Der erste Schnee. Und der Himmel ist, reißen die tiefen grauen Wolken auf, eisigblau. Der Wind kommt aus Westen. Der Blauhimmelstern hat sich vor ihm und vor seiner mitgebrachten Kälte tief geneigt. Hat sich feucht welkend hingebreitet. Auf die gelbe Rose. Der Borretsch. Ich fand noch mehr seiner schönen Namen, als da wären: Herzfreude, Wohlgemutsblume und Liebäuglein. Im Blumenladen, in einem kleinen Eimer ganz unten auf dem Boden vor der Treppe mit den Schnittblumen, Mimosen. Sie gab mir ein paar Zweige mit nach Hause, weil ich Adventskränze gekauft habe. Die ersten Mimosen meines Lebens stehen jetzt in einer Vase, die einmal eine schöne Flasche für italienisches Olivenöl oder Essig gewesen war, wie ein Birkenwald im Frühling grün und gelb duftend auf dem Tisch im Eßzimmer.

 

 

 

Sonntag, 23. November 2008

 

 

 

 

 

 

Ich habe auch von zwei kleinen Hunden geträumt, einer war weiß und der andere schwarz, welche am Fuße einer unendlich hohen und undurchdringlichen grauen Wand wie verrückt scharrten und kratzten, denn sie wollten da mit allen Mitteln irgendwie hindurch.

 

 

 

Rose und ein Wolkengesicht

 

 

 

Ich habe von dem hebräischen Wort “ruach” in einem Buch von Friedrich Weinreb gelesen. Es bedeutet Geist, Wind, Bewegung. - Richtung. Es verbindet das Leibliche mit dem Unermesslichen im Menschen selbst, mit der göttlichen Seele, der “neschema”. Er schreibt, daß der Geist das eine mit dem anderen verbindet und so fortwährend Botschaften aus der Seele, aus dem Göttlichen, in das Leibliche, das Zeitliche, hineinbringt. Er schreibt noch weiter: Wes Geistes Kind wir sind... Und die alte Redewendung bezieht sich nach ihm dann wieder auf die Tierkreiszeichen, welche für ihn auch “Richtung” oder “Einfluß” sind. Der “göttliche” Einfluß in der Zeit. Oder, noch einmal anders ausgedrückt aber dasselbe meinend, der Einfluß aus dem Sein. Auch der Traum kommt aus dem Sein.

 

 

 

Das ist sehr interessant, nicht wahr?

 

 

 

Aufmerksamkeit. Wenn ich jemanden Aufmerksamkeit schenke. Wenn ich das wirklich tue, dann schenke ich ihm doch mein Herz?

 

 

 

Montag, 24. November 2008

 

 

 

Seit langer Zeit bin ich einmal wieder geblitzt worden. Ich war ziemlich schnell und hoffe, daß kein Fahrverbot kommt.
Ging die Treppe hoch zur Haustüre. Ein schwarzweißer Hund kam gerannt und bellte freudig. Ich stand vor der Türe und klingelte. “Es ist offen!”, rief es auf einmal von drinnen. Zur gleichen Zeit, wie ich die Klinke niederdrücken wollte, wurde die Türe auch schon von innen geöffnet. Sie begrüßte mich mit einem Kamm im Haar. So stand sie im Flur. Nur wenige Minuten vorher hatte ich wieder daran gedacht. Daß die Türe immer offen ist.
Ich habe geträumt, daß ich einen großen Topf voller Spinat gekocht habe, den ich dann auf die Tasten des Keyboards im Wohnzimmer der Eltern meines Freundes gestellt habe. Für mich war das ein schönes Bild, denn ich liebe Spinat.

 

 

 

Zwei Links: zu einem schönen Gedicht und zu einem schönen Bild.
(Der zweite Link ist von Doris.)

 

 

 

Ich las: Sternen-Vorhang: 1 großer Stern und 70 kleine Sterne (inkl. 4 Ersatzbirnen).

 

 

 

 

 

 

Dienstag, 25. November 2008

 

 

 

Du BIST nicht, als was du hier erscheinst. Daher ist es so wichtig, daß du hier die Frage stellst: “Wer bin ich?” Wenn du fragst, fragt auch Gott: Wer bin ich? Das GANZE Leben, die GANZE Welt - ahnst du etwas von deinem Geheinmis, Meinem Geheimnis? Aber nur durch Liebe, durch Beziehung kannst du zu Mir kommen, niemals durch Berechnung. Eine Beziehung erhebt dich aus dem Kreis, bringt dich Mir näher, vereinigt dich sogar mit Mir.

 

Das las ich heut in dem Büchlein “Vom Geheimnis der mystischen Rose” von Friedrich Weinreb, als ich es aufschlug.

 

 

 

Wieder am Anfang, wie ein Kreis.

 

 

 

Ich habe geträumt, daß jemand, der tot geglaubt war, wieder aus dem Sarg erwacht. Es war ein weißer Sarg. Sie erhob sich daraus. Sie trug einen weißen Schleier, der über und über mit winzig kleinen blutroten Perlen bestickt war, und ein langes weißes Kleid.

 

 

 

In der Nacht bin ich von einem schrecklich süßen Geruch von überreifen Früchten, wie schon umgekippt, gärend, erwacht. Ich erwachte mit Bauchweh und konnte nicht mehr einschlafen. Es war wie eine Magenschleimhautentzündung. Am nächsten Morgen hatte ich eine Darmgrippe mit Schüttelfrost.

Früh, als ich in der Email las, daß der Zitronenbaum nicht klein sondern etwa zwei Meter groß war, dachte ich im ersten Moment: Was habe ich getan! Wie soll ich ihn nur transportieren? Wie soll ich das schaffen?
Ich schämte mich auch.

 

 

 

Mittwoch, 26. November 2008

 

 

 

Ich träumte von den Eheringen meines Vaters. Erst war da ein silberner Ring in dieser besonderen Form mit den beiden Händen, die miteinander über den Ring verbunden waren, dann ein goldener darunter.

 

 

 

Dann träumte ich noch, daß der Fisch seine Flossen gefärbt bekommt. Und ein Traum von einer Flugreise, in dem dann, glaube ich, sogar gelacht wurde. Wir haben dann tatsächlich aus vollem Herzen gelacht! Am Schluß. In dem Traum gab es einen Koch, der aussah wie Konstantin Wecker und der mir gerne in die Augen sehen wollte. Davor legte ich den hauchdünnen Apfelstrudelteig mit den geschnittenen Äpfeln darin auf dem Tisch mitten im Raum so schmal wie einen Pullover zum Backen zusammen. Auf dem Tisch lagen auch noch Teigtaschen mit Spinat, die ebenfalls noch gebacken werden mußten. Auch meine Mutter war dabei und sprach mit dem Koch, der ihr sagte, daß er mir, dem Mädel, gerne in die Augen sehen wollte. Zum glücklichen Ende sah ich mich auf einem Foto in einer türkischen Zeitung froh wie ein Kind und sehr stolz im blauen Arbeitsanzug mit einem großen Schraubenschlüssel in der Hand über eine offene Motorhaube gebeugt beim Autoreparieren abgebildet. Denn das war es wohl, was ich wollte, Autos reparieren.
Da war eine große Befriedigung und Freude darin Autos zu reparieren, so daß sie wieder liefen. Es war dieses Gefühl, daß man als Kind beim Spielen entwickelt, diese besondere Freude etwas mit dem ganzen Herzen richtig zu tun und welches man als Erwachsener manchmal verlieren und vergessen kann.
Abends war ich nicht im Tai Ji. Ich konnte nicht, mir ging es immer noch nicht gut. Hatte mich durch den Arbeitstag geschleppt. Rief erst Doris, dann Richard und dann noch Günter an. Günter sagte, ich soll mir eine Reissuppe kochen. Das tat ich dann auch. Er sagte, ich soll eher einen feinkörnigen, duftenden Reis nehmen, den ich aber nicht hatte. Doch der Risotto tat es auch. Schon während des Kochens ging es mir besser und der angenehme Duft der Suppe vertrieb alle Übelkeit. Ich schnitt die Zwiebelchen klein. Rührte die Suppe, die golden im Topf brodelte. Rührte rechtsherum. Er hat wirklich eine Gabe für gute Ratschläge. Er hat noch erzählt, daß er am vergangenen Sonntag zufällig auch eine Rose im Schnee fotografiert hat. Später traf noch eine SMS mit dem Tipp Ingwertee zu trinken von ihm ein.

 

 

 

Donnerstag, 27. November 2008

 

 

 

Ich habe geträumt, daß eine linke Hand bunte Edelsteine und auch weiße Brillanten auf einem Tisch, über dem eine weiße Tischdecke gebreitet war, aus. Ich muß sie sorgsam auszeichnen. Da war auch noch ein Objekt aus winzig kleinen bunten Blättern aus Glas in einer Schachtel, etwas wie ein Baum aus Kristall. Es muß sorgsam behandelt werden.

 

 

 

Ich habe noch geträumt, daß eine rote Blume, eine Tulpenrose, genau vor dem Büro aus dem Teerbelag gebrochen ist. Sie ist aus der zugemörtelten Ritze zwischen dem Asphalt und dem Pflastersteinen vor der Hauswand gewachsen. Sie hat zwei lange und sehr schmiegsame, tulpenähnliche Blätter. Ihre Blüte am Ende des gebogenen Stengels ist tiefrot und erinnert von der Form her an eine Tulpe, aber auch an eine Rose, so daß ich mir gar nicht sicher bin, was für eine Blume das jetzt wirklich ist. Auf jeden Fall aber ist sie sehr schön.

 

 

 

Und Glitzer vor mir. Ein Glitzerschmetterling.

 

 

 

Heut war die Darmgrippe zum Glück vorüber, allerdings hatten sie jetzt meine Eltern.

 

 

 

Freitag, 28. November 2008

 

 

 

Ich habe eine Feder gefunden. Auf der anderen Straßenseite. Sie lag auf dem Gehsteig. Erst getraute ich mich nicht, sie aufzuheben. Aber dann tat ich es doch.

 

 

 

Die kleine graugetigerte Katze ist durchs Stempelkissen gelaufen. Auf der anderen Straßenseite sprang ein schwarzes Eichhörnchen. Erst hab ich Yoda, den roten Kater, versehentlich herausgelassen, der plötzlich laut schrie, als er es erblickt hat. Er sauste wie ein geölter Blitz über die Straße, dem Eichhörnchen nach, das sich zum Glück aber auf den höchsten Wipfel eines Baumes retten konnte. Ich fing ihn schimpfend ein und trug ihn zurück ins Haus.
Bis um zehn wußte ich nicht, was ich jetzt tun soll. Soll ich es wagen mit dem Uno zu fahren? Würde der Zitronenbaum hineingehen, wenn ich alle Sitze umklappe, den Topf auf den umklappten Vordersitz lege? Oder soll ich doch bei der Mietwagenfirma anrufen? Der Fiorino meines Freundes war mit Werkzeug und Material vollgeladen, der schied aus. Habe die letzten Nächte vor lauter Aufregung kaum geschlafen. Der Uno ist sehr geräumig, viel geräumiger als man denken mag. Und wenn nicht? Schließlich rief ich meine Schwester an und fragte sie, ob ich nicht ihren Ulysse leihen könne. Sie war zum Glück Zuhause und willigte sofort ein. Putzte schnell fertig. Duschte. Verabschiedete mich bei meinen Eltern. Fuhr zu ihr. Gemeinsam haben wir noch die Sitze ausgebaut. Auf der Fahrt bin ich wieder geblitzt worden. Vor einer Brücke. Zum Glück diesmal nur etwas über der vorgeschriebenen Geschwindigkeit. Um etwa vier Uhr bin ich bei meinem Ziel angekommen.

 

 

 

Es gibt so viel zum Erzählen.

 

 

 

Ich habe auch wieder das dicke Buch Die schönsten Gebete der Welt mit dem hellblauen Leineneinband von oben aus dem Regal genommen und es aufgeschlagen. Ich schlug auf:

Ich brauche Dich, / daß Du mich lehrest Tag um Tag, nach jeder Tages Forderung und Nöten. /
Gib mir, / o Herr, / die Klarheit des Gewissens, / die allein nur deinen Einhauch fühlen und begreifen kann. / Meine Ohren sind taub, / ich kann deine Stimme nicht vernehmen. / Meine Augen sind trüb, / ich kann nicht deine Zeichen sehn. / Du allein kannst mein Ohr schärfen und meinen Blick klären, / und reinigen und erneuern mein Herz. / Lehre mich zu deinen Füßen sitzen / und hören auf dein Wort.
Amen.

Gebet von John Henry Newman, 1801 bis 1890

 

 

 

Samstag, 29. November 2008

 

 

 

Ich habe von Vögeln geträumt, die der Reihe nach von links unten nach rechts oben aufstiegen. Und daß ich an einem gewaltigen, glitzernden Strom stehe. Er fließt langsam dahin. Dahinter hohe Berge.

 

 

 

Wie soll ich es beschreiben?
Der helle Eingang steht jetzt voller Blumen, die wegen des Winters hereingeschafft worden sind. Üppige Oleanderstöcke. Tränendes Herz. Es duftet nach ihnen. Den großen silbernen Stern hat sie an die Glasscheibe der Eingangstüre geheftet und den goldenen an die Türe zu ihrem Zimmer. Und draußen leuchten die Berge weiß vom Schnee. Die Sonne strahlt durch die Fenster herein und taucht alles in warmes, gelbes Licht. Der Himmel blau. Tief unten der See. Gleich einer Zunge. Oder gleich eines Fisches. Der Fisch. Abends las ich ein wenig in einem Buch von Robert Hand über die spezielle Anordnung des Sternbildes der Fische, das sie mir gab. Einer will nach oben, der andere horizontal nach rechts. Verbunden sind sie an einem Punkt hinter ihrem Schwanz.
Ich las auch über die Venus.
Manchmal spielt die Sonne auch mit dem See. Einmal malte sie eine blendend helle Lichtscheibe auf seine Oberfläche. Und ein andermal wieder kräuselte der Wind sie, so daß ein sich bewegendes Wellenmuster entstanden ist. Einmal stieg Dunst von ihm auf - weißer Nebel.
Vögel vor dem Fenster. Der Klaiber.
Ein schwarzes Eichhörnchen beim Vogelhäuschen.
Ihre Hände auf den Tisch gebreitet.

 

 

 

Andreas hat mir wieder das Buch “Der Schlüssel zum Schloß” mitgebracht, das ja eigentlich meiner Mutter gehört. Eine kleine orangefarben blühende Rose in einem goldenen Töpfchen. Und den Film Nur Wolken bewegen die Herzen. Für das anschließende Essen hatte er Amarettinos dabei, die er gestern gebacken hatte.
Vertrauen, dachte ich. Mandeln bedeuten Vertrauen.
So wurde ich reich beschenkt.
Er hat mir dann auch den Baum eingeladen. Allein hätte ich es kaum geschafft.
Sie betont immer wieder, wie wichtig das “Herabkommen” ist, das “Eintauchen”. Sie sagte, sie kenne jemanden, der irgendwo da oben war, irgendwo da oben geschwebt ist.

 

 

 

Sonntag, 30. November 2008

 

 

 

Ich habe geträumt, daß ich eine Postkarte von ihr erhalte. Darauf stand, daß sie mir nicht nicht dienen könne und daß sie mir alles Gute für die Zukunft wünscht.
Das war schrecklich.
Du hast den Kontakt, nutze ihn, ...

 

 

 

Fenster

 

 

See im Wald

In der Nacht habe ich meine Träume mit Goldpapier zu Sternen gefaltet und sie Dir dann gebracht.
Meine Hände habe ich zu Sternen gefaltet.
Ich träumte, daß das Eßzimmer auf einmal voller Sterne war, die leuchteten. Fenstersterne.

 

 

 

Das Kalenderblatt zeigte eine ganz entzückende Lünette von Pinturicchio aus dem 15. Jahrhundert mit der Heiligen Susanna. Susanne stand mit zwei Männern inmitten eines eingezäunten paradiesähnlichen Gartens voller zahmer Wildtiere in einem himmelblauen Gewand vor einem achteckigen goldenen Brunnen, auf dessen beiden höheren Ebenen sich goldene Engel, Vögel und Faune befanden. Die Szene war der Geschichte aus dem Alten Testament nachempfunden.
An anderer Stelle las ich, das Susanna aus dem hebräischen kommt und Rose bedeutet. Schoschana.

 

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