margit aumüller

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Montag, 2. März 2009

 

 

 

Den ganzen Tag geschäftlich mit dem Auto unterwegs gewesen, im Auto gesessen. Eigentlich war der Schnee schon überall getaut, doch als ich die Anhöhe des Steigerwalds hinauffuhr bin ich an einem Acker vorbeigekommen, der vom Wald vor der Sonne geschützt nach Norden lag. Purpurner Nebel stieg auf.

 

 

 

Dienstag, 3. März 2009

 

 

 

Dies habe ich von einer wunderschönen Federzeichnung aus dem Buch “Erben der Seidenstraße - Usbekistan” abgemalt. Sie heißt “Liegender Hirsch” und stammt aus dem Iran. Sie wird auf etwa 1400-1500 nach Christus datiert.

 

 

 

Der Hirsch ist sehr glücklich. Seine Kehle ist ein Herz.

 

 

 

In dem Buch über Usbekistan ist auch eine Miniatur einer Simurgh-Darstellungen aus West-Turkestan. Was ich noch so außergewöhnlich finde, sind - das habe ich schon einmal erwähnt - die Stickereien und Muster der Teppiche und Kleidungsstücke. Es gibt Rankmotive, Lebensbäume, Rauten, Sonnenräder, Widderhörner, Sternenmotive, Federmuster. Zypressenmotive, Blütenstauden. Bei der Bildunterschrift zu einer wunderschönen Sattelauflage wird erwähnt, daß manche der Motive im Zusammenhang mit Astralsymbolik stehen.
Für mich wirkt das auch so. Auf eine Weise auch sehr “indianisch”. Manche der Muster der Mäntel sollen auch Geister oder den bösen Blick abwehren.

 

 

 

Mittwoch, 4. März 2009

 

 

 

 

 

 

Donnerstag, 5. März 2009

 

 

 

Heute schon um fünf auf. Autos mußten abholt werden. Auf der Fahrt habe ich auf einem Teilstück einundzwanzig Rehe entlang der Autobahn gezählt, die dort im Regen ästen.

 

 

 

Freitag, 6. März 2009

 

 

 

Ein Regentag. Ein weißer Reiher im Nebel. Im Regen.

 

 

 

Samstag, 7. März 2009

 

 

 

In der Nacht erwachte ich wieder mit dem starken Gedanken an etwas, was ich vergessen habe. Wieder etwas Vergessenes. Was es war, weiß ich nicht mehr. Es war etwas, was ich tun wollte... vor ein paar Wochen entschloß ich mich dazu, als ich einmal vom Bett aus aus dem Fenster in den Nachthimmel gesehen habe. Da war etwas. Etwas sehr Wichtiges. Aber ich weiß nicht mehr, was es gewesen war. Was war es nur?

 

 

 

Ich habe von einem großen Vogel geträumt, dessen schwarzes Gefieder grün schimmerte. Er erinnerte an einen Paradiesvogel, aber auch an einen Papagei. Sein großer Körper war ganz rundlich fast wie der einer Pute und, wie gesagt, schillerte sein Gefieder wunderschön. Wir standen an drei hohen Fenstern mit weißen Rahmen und blickten nach draußen. Ich befand mich am Fenster ganz rechts. Der Vogel flog in auffälliger Weise hin und her, er wollte, daß er gesehen wird, und ich wies die anderen auf ihn hin. Er hatte einen großen schwarzen Schnabel. Jetzt flog er ums rechte Eck. Da kam auf einmal ein großer Adlervogel von vorne angeflogen und verschlang den großen Vogel mit dem schwarzen Gefieder, das grün schimmerte, in einem einzigen Augenblick. Der Adler war so schnell, daß ich nur den Schimmer seiner Federn wahrnehmen konnte - es waren die beiden kleinen Federn, die mir mein Neffe gegeben und die ich weiter verschenkte habe -, ansonsten war er wie unsichtbar. Vielleicht ist er ja so schnell wie das Licht geflogen.

 

 

 

Noch ein Traum von einer fingerdicken weißen Made oder einer Raupe an meiner Wange in meinem Gesicht. Ich habe an einer Pflanze gearbeitet und von daher stammt sie wohl. Sie fiel dann in den Abguß der Spüle. Die Arbeiter lachten. Kunden hatten ihnen viele Plätzchen gebracht. Ein Stück der Made fehlte. Die Stelle sah aus wie abgeschnitten. Der Kopf? Ich nahm sie aus dem Abguß heraus, damit sie nicht weggespült wurde. Auch nicht achtlos aus dem Fenster werfen! Ich wollte sie irgendwohin setzen, wo ihr nichts geschah.
Jetzt war ich in einem Raum, der sich vielleicht im ersten Stock eines Hauses befand. In dem Raum wuchs auch ein großer Baum in einer niedrigen quadratischen Einfassung aus Ziegelsteinen. Ich sah aus dem Fenster hinunter auf den Platz mit dem schönen Brunnen. Rechts davon das weite blaue Meer. Die Sonne schien. Wie in Italien. Eine Frau mit kurzen braunen Haaren ist gerade angekommen und lächelte zu mir herauf. In dem Raum war auch ein Bett mit einer weißen Federbettdecke, darunter befand sich etwas Lebendiges. Ich ging dorthin und wollte sehen, was darunter war. Obwohl ich mich bemühte die Decke zurückzuschlagen gelang es mir nicht das Knäuel zu entwirren. Das Knäuel wirkte irgendwie erotisch auf mich. Nun ging ich aber zum Spiegel auf der anderen Seite des Raumes, um mich fertigzumachen und mir die goldenen Ohrringe (es waren ringförmige Ohrringe) anzulegen, denn ich wollte hinunter zu der Frau gehen...

 

 

 

Neulich bei Harald habe ich noch ein weiteres Buch gefunden und mitgenommen. Es heißt Die Tempel von Malta (Das Mysterium der Megalithbauten) und ist von Sigrid Neubert. Die beeindruckenden sakralen Tempelanlagen werden auf eine Zeit von etwa 3.000 bis 5.000 vor Christus geschätzt. Ihre schönen Namen sind u. a. Ta’-Hag’rat-Tempel von Mgarr, Ggantija-Tempel, Hypogäum von Hal Saflieni, die Manajdra-Tempel, Hagar Qim und Tempelanlagen von Hal Tarxien. Es gibt bedeutende Skulpturenfunde, so wie die “Venus von Malta”, Muttergottheiten. Und die Kolossalstatue der “Magna Mater” in Hal Tarxien, eine sehr rundliche Frau in einem Rockkleid. Eine Skulptur, die eine ebenfalls äußerst voluminöse Frau auf einem Bänkchen ruhend zeigt, heißt “Die schlafende Dame”, wohl eine Priesterin im Heilschlaf. Im seherischen Schlaf. In dem Buch fand ich ein Gedicht von Mircea Eliade:

Jeder Bau ist ein absoluter Anfang
tendiert also zur Wiederherstellung des
anfänglichen Augenblicks, der Fülle einer Gegenwart,
die keine Spur von “Geschichte” enthält.

 

 

 

Auf einmal ist es Frühling geworden. Frühling. Der Boden ist feucht und lehmig. Der Bach ist über seine Ufer gequollen und das Moos voll Wasser gesaugt. Die Vöglein fliegen. Ich hab Stiefmütterchen gepflanzt. Gelbe. Und rote Tulpen. Rosafarbene Hyazinthen. Osterglocken. Schachbrettblumen. Die Hände voll Erdkrumen. Kalt.
Die drei Beete an der Straße habe ich doch noch ausgespart.
Neulich las ich in der Zeitung auf der Kinderseite über die deutschen Spione im All. Nämlich daß die Bundeswehr fünf Satelliten nutzt, zur Aufklärung bei Krisen und Kriegen in anderen Ländern. Das sei seit Sommer 2008 so.
Den Kindern wird erklärt, warum es wichtig und notwendig ist zu spionieren.
Das ist verrückt.

 

 

 

Wir waren zusammen essen gewesen und ich sagte es.

 

 

 

Sonntag, 8. März 2009

 

 

 

Auf dem Staffelberg

In der kleinen Adelgundis-Kapelle

Es regnete und die Wege Schlamm. Nebel. Die Schuhe waren bald voll Lehm und auch die Ränder der weiten Hose.
Der markante Staffelberg war schon im 4. Jahrtausend vor Christus besiedelt.
Früh habe ich einen Hefezopf und ein Hefeherz gebacken.
Wortlose Stimmung, nach dem gestrigen Abend. Spannung.
Was tue ich?

 

Was tue ich?

 

 

 

Die Heilige Adelgundis wollte mit niemandem anderen als mit Jesus selbst verheiratet sein.

 

 

 

Montag, 9. März 2009

 

 

 

Es gab ein Gespräch.
Es tut mir leid, konnte ich sagen.

 

 

 

In der Nacht hatte ich viele Träume. Einen Alptraum.
Die erste Nacht alleine.

 

 

 

Dienstag, 9. März 2009

 

 

 

Mein Vater und mein Onkel, der Gedichte schreibt, in unserem Büro.

 

 

 

“Magst was trinken?”, fragte ich ihn, als ich ihm den Stuhl hinschob.
“Mach dei Ärbert. Mach dei Ärbert.”, antwortete er daraufhin.

 

 

 

Donnerstag, 12. März 2009

 

 

 

Heute hatten wir die vorläufig letzte Tai Ji-Stunde. Wir waren zu fünft. Es war sehr intensiv. Zum Abschluß saßen wir auf dem blauen Matten sitzend still im Kreis. Richard fand schöne Worte des Dankes und verneigte sich schließlich vor uns. Wir uns vor ihm. Es war eine feierliche Atmosphäre. Ich empfinde es wie ein Band, Verbundenheit und Verständnis, hinter dem vordergründig Sichtbaren wie Vorlieben, Reden, Sympathie oder Antipathie. Ein Band jenseits von Worten. Wo nichts mehr gesagt werden muß. - Oft schwiegen wir ja nach dem Üben, das Bedürfnis nach Reden hat diesem anderen Platz gemacht. Einer Ruhe in einem. - Nach der Stunde gingen wir diesmal zum Italiener ums Eck, ich gab Prosecco wegen meines vergangenen Geburtstages aus und wir aßen Pizza. Als die Wirtin kassierte erzählte sie von ihren beiden Hunden und von ihrem Papagei - und von Liebe. Daß es eigentlich kein Unterschied sei, ob man als Mensch oder als Tier geboren werde. Ich fand, sie war eine schöne Frau, obwohl sie nicht zurechtgemacht war. Florian wird demnächst auf dem Jakobsweg wandern und neben Santiago de Compostela auch das Finisterre, das Ende der Welt, besuchen. Da sagte Günter, daß er das geträumt habe, daß wir alle auf dem Jakobsweg seien.
Auf den Sternenweg.
Wir wollen uns in Zukunft bei hoffentlich wieder bald besserem Wetter an den Sonntagmorgen treffen um dann im Freien zu üben.

 

 

 

Samstag, 14. März 2009

 

 

 

Als ich nach dem ersten Einschlafen wieder aufgewacht bin sah ich eine Spinne rechts von meinem Kopf auf dem Kissen sitzen, ganz nahe bei meinem Gesicht. Eine etwas größere, schlanke, braune Spinne mit langen Beinen. Sie lief aber schnell fort, fort von mir. Machte sich aus dem Staub. Sie war mir nicht zu nahe gekommen.
Ich war so müde, lag schon um halb zehn im Bett.
Konnte nicht mehr anrufen.
Das Telefon neben mir, in Reichweite. Griffbereit. Falls es klingeln würde.

 

 

 

Am Bach

 

 

 

Ein Marienkäfer auf der Unterseite eines welken Blattes. Der Wald scheint blau. Kinder, die Rollschuh fahren. Zaghafte Sonnenstrahlen. Gurgelnder Bach. Ein winzigkleiner Vogel singt hoch oben auf dem Strommasten auf der Wiese hinter der Werkstatt. Eine Schar Meisen am Schlafzimmerfenster. Ich sah ein paar Mal ein Falkenpärchen am Himmel. Ich glaube, daß es Falken waren, die in so auffälliger Weise über das Haus geflogen sind. Turmfalken.

 

 

 

ich

 

 

 

Rosa im Gesicht. Und gelb.

 

 

 

Sonntag, 15. März 2009

 

 

 

Heute war ich in Stuttgart.
Unabhängig voneinander kamen zwei Männer zu mir, um sich ausdrücklich zu bedanken, da ich ihnen jeweils einmal auf ihre Bitte hin durch unser Geschäft geführt habe, als sie einmal unangemeldet vorbeigekommen waren.
Auf der Heimfahrt regnete es. Frösche auf der Straße. Ich fuhr Kurven. Drei Katzen tollten von rechts nach links über die Fahrbahn. Es war in dem selben Ort, in dem, als ich das erste Mal in die Schweiz fuhr, mitten in der Nacht der Bernhardiner auf der Straße gesessen war. Es waren eine schwarze Katze, eine weißschwarz gescheckte Katze und eine fast weiße Katze.

 

 

 

Doris sandte mir ein Gedicht, das sie für mich aufgeschlagen hat. Es ist aus dem Buch Die schönsten Gebete der Welt:

 

In der ganzen Welt der Leiden aller Wesen,
mögen enden und das Schicksal der Versehrten wieder sich zum Guten wenden,
heilen mögen ihre Wunden, alle Siechen schnell gesunden.
Wir schauen nach ihm und sehen ihn nicht:
Er ist der Unkennbare.
Wir horchen nach ihm und hören ihn nicht:
Er ist der Unvernehmbare.
Wir greifen nach ihm und fassen ihn nicht:
Er ist der Unfaßbare.
Seine Wesens Dreiheit ist nicht zu trennen,
Sie ist nur ineinander verschlungen als Einheit zu erkennen.
Seine Oberfläche ist nicht klar,
seine Tiefe nicht undurchdringbar.
Ewig wirkend, kann man ihn doch nicht benennen.
Er reicht bis ins Wesenlose zurück.
Er heißt: des Gestaltlosen Gestalt, des Bildlosen Bild.
Er heißt: das Unfaßbar-Geheimnisvolle.
Man geht ihm entgegen und findet seinen Anfang nicht.
Man folgt ihm und findet sein Ende nicht.
Wer den Geist (Tao) der alten Meister versteht, beherrscht seine Zeit.
Und durch ihn aller Zeiten Uranfänglichkeit.
Das heißt des Geistes unendliche Kette.

Das Unnennbare - Eine - Der Große Geist von Laotse (4. Jhd. v. Chr.)

 

 

 

Das sind die Meister, die vorangehen.

 

 

 

 

Samstag, 21. März 2009

 

 

 

Wieder ein Alptraum von einer Flugreise. Ich habe einen Platz rechts hinten, beim Fenster. Plötzlich bemerke ich, daß wir sehr niedrig fliegen, der Pilot fliegt nahe über einem steilen Abgrund dahin. Dahinter erstreckt sich eine weite saharaähnliche Tiefebene. Ich sehe ausgedörrtes Land, eine Sandpiste. Wir werden gleich notlanden müssen!, befürchte ich. Vielleicht müssen wir die Fenster mit den roten Hämmern einschlagen, welche dort griffbereit hängen. Dann aber halten wir wie durch ein Wunder in dem Ort, in dem ich zuhause bin. Genau vor meinem Wohnhaus. Die hintere Türe geht auf. Meine Schwester und noch jemand steigen aus. Ich stehe auf, bin schon an der der Türe. Doch dann erinnerte ich mich an meine Handtasche mit den persönlichen Dingen darin und an ein kleines Täschchen aus hellem Bast, welche beide noch auf meinem Sitz stehen und die ich auf keinen Fall zurücklassen will. Zu meiner Erschütterung schloß sich die Türe aber genau in diesem Moment und das riesige Flugzeug, ein Jumbo, rollte im halsbrecherischen Tempo rückwärts durch die Straße in unserem Ort in Richtung Kirche. O Gott!, dachte ich schmerzlich. Jetzt habe ich die Gelegenheit vertan! Angstvoll blickte ich nach draußen. Die großen Flügel könnten jederzeit die Gebäude berühren und eine schreckliche Zerstörung anrichten, dachte ich weiter in Panik, während wir schnell rückwärts rollen, an den Häusern unseres Dorfes vorbei. Auf einmal befinde ich mich außerhalb des Flugzeugs. Ein langer Weg liegt vor mir. Viele, viele flache graue Betontreppenstufen hinauf. Sie sind nicht besonders hoch, aber es sind so viele. Und ohne Perspektive, ohne Aussicht auf eine Änderung. Die grauen Stufen haben jeweils vorne einen gelben Streifen, damit man sie wohl als solche erkennt und nicht stolpert. Und ich war so schwach. So schwach. So müde. Unendlich müde. Ich war auch sehr krank. Schleppte mich dahin. In meiner großen Not rief ich meine Eltern um Hilfe an. “Bitte, bitte, lieber Vater, liebe Mutter, seht mich! Seht mein Elend. Kommt und helft mir, denn ich bin so krank, ich bin radioaktiv verseucht!” Mit Plutonium. Jetzt befand ich mich auf der Straße in unserem Ort, schleppte mich wieder in die entgegengesetzte Richtung, weg von meinem Zuhause. Mein Mund war voll von einem feinen, hellgelbem Schaum. Dann war die ganze Straße voll davon.

 

 

 

Und ich erhielt eine Postkarte von Simone Engel. Eine Karte mit einem selbstgemalten Stern darauf.

 

 

 

Im Klostergarten von Maria Saal:

fand ich Dornröschen

 

 

 

In den Zweigen des Goldregens Rotkehlchen.

 

 

 

Wolle

 

 

 

Sonntag, 22. März 2009

 

 

 

In Maria Saal: Als wir am Vormittag noch überraschend bei ihr hereingeschneit sind fragte mich Margit - sie und ihr Mann haben sich so gefreut -, ob ich in der Nacht etwas geträumt habe und ich verneinte. Gott sei dank nicht, sagte ich schnell. In letzter Zeit waren so viele Alpträume. Aber das stimmt nicht ganz. Ich hatte es in dem Moment ganz vergessen. Beim Einschlafen träumte ich, daß eine wunderschöne weiße Stielrose aus dem Klostergarten hoch zu dem Zimmerfenster gewachsen ist, in dem ich schlief. Durch das Fenster. In mein Bild. Dabei entfaltete sie sich.

 

 

 

Sein Gesicht, so begeistert und froh, als er sich erbot, daß er sie zum Bahnhof fahren könne.
Warum konnte ich nicht sagen: “Ja, natürlich, das ist eine gute Idee.”

 

 

 

 

Zu den vier Rosen gibt es eine Geschichte...

 

 

 

Montag, 23. März 2009

 

 

 

Ich träumte von einem jungen Delphin, der gerade über die stark befahrene Autobahn bei Salzburg gerobbt ist und jetzt am Rande der Straße klein, hilflos und schutzbedürftig liegt. Ich muß ihm helfen!

 

 

 

Und das träumte ich:

Morgen ist der Metzger Bauer, morgen ist der Bauer Schmied.
Morgen bist du vielleicht das, was du heute nicht sein willst.

 

 

 

Ein Regentag. Ein orangefarbener Luftballon tanzte über die Straße. In der Kurve im Wald wirbelte der Wind welkes Laub auf die Fahrbahn.

 

 

 

Donnerstag, 26. März 2009

 

 

 

 

Ein toter Dachs am Straßenrand.

 

 

 

Samstag, 28. März 2009

 

 

 

Wir haben Rosenblätter auf einem Platz gefunden. Ich rief erstaunt: “Schau, da liegen ja Rosenblütenblätter auf dem Asphalt!” Sie waren sehr groß. Rosa. Rot. Sie sahen aus wie aus dem Bilderbuch. Wie gemalt sahen sie aus. Wie von einem englischen Maler für ein romantisches Bild erdacht. Ich bückte mich und sammelte sie händeweise im Neonlicht der Straßenlampen ein. Füllte meine Handtasche damit.
Sie waren feucht vom Regen.
Von der Straße.

 

 

 

Haus am See

 

 

 

Ich bin schon vor drei aufgewacht. War nervös wegen der Fahrt. Regen. Dann ein rosa Streif am Himmel. Es klarte auf und ich fühlte mich frei und leicht, Freude stieg in mir auf. Bereits um kurz nach acht war ich dort.
Zwei Rehe ästen unweit unterhalb des Hauses.
Ein Adler kreiste im Sonnenlicht vor dem Fenster über dem blauen See. Dahinter wir, im Kreis sitzend. Neben mir, auf der Anrichte, stand jetzt eine Figur. Maria mit dem Jesuskind in ihrem Arm. Auf ihrem weißen Kleid war ein zartes Blümchenmuster gemalt. Ein kleiner Vogel auf ihrer rechten Hand.

 

 

 

Sonntag, 29. März 2009

 

 

 

Vor Jahren habe ich einmal einen Film gesehen, aber den Namen nicht behalten. Seither war ich auf der Suche nach dem Namen dieses Filmes, der mich damals so berührt und mir gefallen hat. Aber wie sollte ich fragen, das jemanden erklären, wenn ich nicht einmal den Inhalt richtig wiedergeben konnte? Das einzige, was ich im Gedächtnis behalten hatte, war, daß die Hauptdarstellerin gut kochen konnte und ihre Schwester (?) oft unter Verdauungsproblemen gelitten hat. Und den Schluß habe ich behalten. Das Ende. Der Schluß ist wunderschön. Er ist ein Mysterium. Ein Geheimnis.
Ich verrate ihn nicht.
Und jetzt weiß ich den Titel wieder, weil er ihn mir gesagt hat. Was für ein unglaublicher Zufall ist das nur? Der Film heißt Bittersüße Schokolade nach dem Buch Como agua para chocolate und ist von Alfonso Arau.

 

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